Lilli: „Es fühlt sich richtig an“

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Für SZENEzeigen fischen wir sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diesmal sind wir Lilli begegnet
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Für unsere Portraitreihe SZENEzeigen fischen wir Hamburger für einen Moment aus ihrem Alltag – diesmal sind wir Lilli begegnet (©Katharina Stertzenbach)

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Für SZENEzeigen fischen wir sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diesmal sind wir Lilli begegnet

Protokoll: Katharina Stertzenbach

„Ich bin gerade ein bisschen auf der Suche: Nach meinem Abi habe ich zwei Praktika gemacht, die ich für mein Studium der Sozialen Arbeit gebraucht habe. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen hat mir viel Spaß gemacht. Deswegen habe ich mich auch auf das Studium gefreut. Doch dann habe ich relativ schnell gemerkt, dass das nicht mein Ding ist. Das Studium war mir zu theoretisch, die Professoren haben sich viel zu gerne selbst reden gehört. Ich habe eigentlich nur dagesessen und mitgeschrieben, was die Professoren gesagt haben. Dazu gab es kaum Austausch mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen, denn Gruppenarbeiten oder so was fanden fast nie statt. Das war wirklich scheiße. Deswegen habe ich das Studium dann abgebrochen.

Zeit für Veränderung

Jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich mich verändern muss. Aktuell will ich schauen, ob ich vielleicht doch eher in die künstlerische Richtung gehe. Denn meine große Leidenschaft ist das Zeichnen. Dafür werde ich erst mal nach Berlin ziehen und Praktika in Galerien, bei Grafikern oder in Museen machen. Berlin, glaube ich, bietet mir mehr Möglichkeiten als Hamburg.

Ich bin hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe dann auch angefangen hier zu studieren. Ich möchte jetzt mal raus. Meine Eltern machen mir dabei gar keinen Druck. Der Druck, meinen Weg finden zu müssen, kommt eher von der Gesellschaft. Ich finde, viele setzen voraus, dass du was für die Zukunft machen musst, ohne eigentlich zu wissen, was du willst. Trotzdem fühlt es sich richtig an, dass ich den Cut gemacht habe. Jetzt probiere ich mich noch einmal aus und finde hoffentlich heraus, was mir wirklich Spaß macht. Mal schauen, ob ich jetzt den richtigen Weg einschlagen werde.“

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