Edelfettwerk: Hamburger Techno-Club meets Open-Air
Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war das Edelfettwerk eine Fabrik für chemische Erzeugnisse. Heute beherbergt das historische Gebäude ein modernes Clubgelände – Industriecharme inklusive. Auf Techno-Fans warten Club- und Loungebereiche auf über 4000 Quadratmetern, die je nach Event bis zu sechs Floors umfassen und im Sommer durch vielzählige Open-Air-Veranstaltungen von sich reden machen. Die elektronischen Sounds werden von lokalen sowie internationalen DJs aufgelegt, doch auch andere Genres haben hier mittlerweile einen festen Platz im Programm. Seit rund 20 Jahren wird in der umgebauten Fabrikanlage in Eidelstedt schon gefeiert: das Edelfettwerk im Wandel.
Edelfettwerk: Schnackenburgallee 202, 22525 Hamburg
Golden Pudel Club: Kultstatus seit 1995
Kein Club genießt in Hamburg größeren Kultstatus als der Golden Pudel Club. Seit 1995 wird in dem ehemaligen Schmugglergefängnis am Antonipark die alternative Musikszene überregional geprägt. Nachdem der von Schorsch Kamerun ins Leben gerufene Club, 2016 fast komplett abgebrannt war, wurde er aufwendig wieder aufgebaut und weiterentwickelt. Schon lange gehört der Pudel zu den bekanntesten Clubs Deutschlands. Underground-Kultur wird hier nicht nur in Form von Techno gelebt. In der Nacht zeigt sich elektronische Musik hier in all ihren Facetten. Nirgendwo lässt sich subkulturelle Entwicklung so gut beobachten wie hier.
Golden Pudel Club: St. Pauli Fischmarkt 27, 20359 Hamburg
Uebel & Gefährlich: Bunker-Raves für lange Nächte
Legendäre Techno-Nächte kann man in dem ehemaligen Schutzbunker an der Feldstraße erleben. Regelmäßig finden hier Technopartys wie „Oben Unten Alles“ statt. Schon im ikonischen Fahrstuhl geht es dann in einzelnen Gruppen zu elektronischer Musik hoch in den Club über den Dächern Hamburgs. Getanzt wird im schummrigen Uebel & Gefährlich bis in die frühen Morgenstunden. Gefeiert wird aber auch eine Etage höher im Ballsaal oder im Turmzimmer des Bunkers. Bei den Bunker-Raves treten immer wieder mal renommierte DJs wie Ben Clock oder Kollektiv Turmstraße auf. Auch hier lohnt sich das lange Warten in der Schlange.
Uebel & Gefährlich: Feldstraße 66, 20359 Hamburg
Südpol: Techno-Club in Hamburgs Osten
Auf dem ehemaligen Betriebshof der Hamburger Wasserwerke in der Süderstraße holt der Südpol seit vielen Jahren den Techno nach Hammerbrook. Getanzt wird hier unabhängig von Zeit und Raum gerne mal vier Tage am Stück. Direkt am Bille-Kanal erstreckt sich ein großes Gelände mit Outdoorbereich und zwei Dancefloors. Gefeiert wird hier nach dem Motto Freiheit, Spaß und Respekt. Betrieben wird der Hamburger Techno-Club im Kollektiv vom Träger „Kulturelles Neuland“. Neben Techno-Kultur gibt es zum Beispiel auch Kunsträume, Diskussionsabende, Tonstudios, Werkstätten und Ateliers. Besonders queere Clubkultur hat hier ein festes Zuhause gefunden. Obendrauf ist der Südpol auf Expedition Nachhaltigkeit unterwegs und gewann 2022 den Club Award in der Kategorie „Zukunft feiern.“
Südpol: Süderstraße 112, 20537 Hamburg
Bahnhof Pauli: Tanzen unterm Clubhaus
Im Basement des Clubhaus St. Pauli feiert man wie in einem stillgelegten U-Bahn-Schacht. Große Abluftschächte und Ventilatoren treffen auf moderne Laser und CO2-Kanonen und reichlich Moving-Heads. Von diesem Bruch lebt der Club und seine wechselnden Party-Reihen elektronischer Musik. An der Haltestelle des Bahnhof Pauli steigt man ein in wilde Nächte und kann selbst entscheiden, wann es wieder Tag werden soll. Bis zu 400 Gäste feiern hier ausgelassen, ohne dass auch nur ein Mucks an die Oberfläche dringt. Aktuell wird erneut gebaut und die Gleisarbeiten legen das Programm in großem Maße auf Eis. Ab September soll es im Club wieder regulär an den Start gehen.
Bahnhof Pauli: Spielbudenplatz 21-22, 20359 Hamburg
Gängeviertel & Rote Flora: Hamburger Techno-Clubs mit Haltung
In Hamburg trifft Techno traditionell auch auf Gegenkultur und alternatives Leben. Technopartys werden im Gängeviertel oder der Roten Flora meistens von Initiativen, Kollektiven oder politischen Gruppen veranstaltet. Feiern wird hier mit Aktivismus verbunden. Auf allen Veranstaltungen gibt es eine klare Absage an Sexismus, Homophobie und Rassismus. Fernab von kommerzieller Ausrichtung können hier legendäre Partys und Raves erlebt werden. Wer übrigens glaubt, dass sich hier keinen guten Soundsysteme finden –weit gefehlt!
Gängeviertel: Valentinskamp 34A, 20355 Hamburg // Rote Flora: Schulterblatt 71, 20357 Hamburg
Hafenklang: Techno, Elektro und Punk
Neben wilden Konzertabenden ist das Hafenklang vor allem für seine Drum ’n’ Bass-Partyreihe Drumbule bekannt. In dem Live-Musik-Club in direkter Nähe zum Fischmarkt treten aber immer wieder Mal Bands wie Egotronic oder Björn Peng, an der Schnittstelle von Techno, Elektro und Punk auf. Wer also zur Abwechslung mal das Stampfen durch Pogen ersetzen möchte, ist hier genau richtig. In regelmäßigen Abständen finden außerdem DJ-Abende statt, bei denen zum Beispiel Record-Release-Partys gefeiert werden oder der Laden von anderen Veranstaltern bespielt wird.
Hafenklang: Große Elbstraße 84, 22767 Hamburg
Fundbureau: Im Party-Delta der Sternbrücke
Das Fundbureau gehört definitiv zu den beliebtesten Techno-Clubs Hamburgs, wenn es um elektronische Musik geht. Zusammen mit der Astra Stube und dem Waagenbau bildet das Fundbureau das Party-Delta an der Sternbrücke. Seit 1998 werden hier schon ekstatische Nächte in dem ehemaligen Fundbüro verbracht. Der Club steht für Partys und Konzerte elektronischer Musik aller Art. Auch wenn das Fundbureau sich im Laufe der Zeit immer wieder erneuert und professionalisiert hat, ist es seinem unkonventionellen familiärem Anspruch treu geblieben. Gerade deshalb wird viel Wert auf ein vielfältiges Programm gesetzt.
Das Fundbureau an der Sternbrücke musste zum 31. Dezember 2023 schließen. Der Club zieht in 2024 in die Bahnkasematten hinter den Deichtorhallen. Mehr dazu in „Fundbureau: Die Sternbrücke geht, das Bahngepolter bleibt“
PAL: Institution unter den Techno-Clubs Hamburgs
Mittlerweile hat sich das PAL zu einer echten Techno-Institution entwickelt. Gut versteckt ist der Hamburger Techno-Club in einem alten Backsteingebäude direkt an den Messehallen und quasi neben dem Fernsehturm gelegen. Getanzt wird hier in alter Techno-Tradition von Freitagnacht bis Sonntagabend. Um das Publikum im Gleichgewicht zu halten, wartet man gerne mal über Stunden in der Schlange, bis Türsteher und Selekteur entscheiden, ob es passt oder nicht. Aber das Anstehen kann sich lohnen, denn im PAL legen regelmäßig international gefeierte DJs auf und beschallen die zwei Floors mit feinsten Bässen. Besonders beliebt ist die queere Partyreihe „Kinky Sundays“, bei der auch ein Darkroom geöffnet ist.
Das PAL in der Karolinenstraße schloss zum 31. Dezember 2023. Der Club ist nach eigenen Angaben auf der Suche nach einem neuen Austragungsort.
Waagenbau: Party unter der Eisenbahnbrücke
Die Sternbrücke in Hamburg ist so etwas wie das klubkulturelle Drehkreuz mitten in der Stadt! Euphorische Techno-Nächte warten hier vor allem im Waagenbau. Direkt unter der Eisenbahnbrücke finden sich zwei unterirdische Dancefloors. Oben rattern die Züge, unten tropft der Schweiß von der Decke. Von Electro bis Drum ’n’ Bass gibt’s hier die unterschiedlichsten Beats auf die Ohren. Am Wochenende ist Techno allerdings Gesetz. An den Decks sind dann lokale Newcomer, aber auch internationale Szene-Größen.
Der Waagenbau an der Sternbrücke musste zum 31. Dezember 2023 schließen. Die Betreibenden sind auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, heißt es aus Clubkreisen. Mehr dazu in „Es war einmal die Sternbrücke: Letzte Tage einer Subkultur“
Was geht heute in Hamburg?
Party, Flohmarkt, Musik, Kultur und mehr: Unsere Tagestipps sagen dir, was in der Eventszene Hamburgs los ist. Wer den Newsletter abonniert, bekommt die besten Empfehlungen sogar täglich frisch geliefert!
Bearbeitet von: Karina Engelking.