Theaterkritik: Murder by Misadventure im English Theater of Hamburg

Murder by Misadventure im English Theater of Hamburg liefert Krimispannung bis zum verblüffenden Ende
Blendendweiß und ohne Blutspuren – noch! Der Balkon wird in „Murder by Misadventure“ zur Falle (©Stefan Kock)

Soll das nächste Mordopfer erstochen oder doch eher erdrosselt werden? Über die zu favorisierende Tötungsart geraten die beiden Krimi-Autoren Paul und Harry in Streit. Seit vielen Jahren bilden die zwei ein erfolgreiches Team, bei dem Paul die guten Ideen liefert und Harry die präzise Ausarbeitung übernimmt. Doch nun will der fleißige, ordentliche Schreiber seinem kreativen, chaotischen Partner die Zusammenarbeit aufkündigen. Paul indes will diese angenehme Allianz fortsetzen, und so erpresst er Harry mit dem Wissen um einen vor Jahren von diesem begangenen Betrug, um seinem Wunsch Nachdruck zu verliehen. Das ist der Moment, in dem Harry beschließt, eine von Pauls großartigen Mordsideen aufzugreifen und ihn umzubringen: „Murder by Misadventure“ – ein Mord, der aussieht wie ein Missgeschick, scheint ihm die ideale Methode, ungestraft davonzukommen. Paul soll während Harrys Abwesenheit dessen luxuriöses Appartement hüten, doch schon während der Wohnungsübergabe wird der Balkon planmäßig zur Todesfalle. Nach seiner Rückkehr will Harry seinen Ex-Kompagnon dann überraschend tot auffinden und die Polizei informieren. Tatsächlich findet sich – nach der Pause – auf dem Balkon jede Menge Blut, aber kein toter Paul …    

Darsteller ins beste Licht gerückt

Die Story ist bestens konstruiert, und sie hält im zweiten Teil bei zunehmendem Tempo einige verblüffende Wendungen bereit. Verantwortlich für diese Überraschungen sind Harrys bis dahin unscheinbare Ehefrau Emma (unangenehm ist einzig deren Stimmfrequenz) sowie ein Inspektor, der erstaunlicherweise schon zur Stelle ist, noch bevor Harry ihn anfordert. Der Cliffhanger zur Pause ist so perfekt platziert, dass im Publikum abenteuerliche Spekulationen über den Fortgang der Handlung angestellt werden – ein gutes Zeichen für einen Krimi! Clifford Deans solide Inszenierung stellt die vier aus Großbritannien importierten Darsteller ins beste Licht.

Murder by Misadventure im English Theater of Hamburg, 10.–13., 15.–19., 22.–27., 29.–31. Oktober 2024 und weitere Termine

Diese Kritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 10/2024 erschienen. 

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