„Vun Harten“: Lieder vom Land

 „Vun Harten“ ist das dritte gemeinsame plattdeutsche Album von Wiebke Colmorgen & Hardy Kayser.  Moderatorin (zum Beispiel die Nachrichten op Platt auf NDR 90,3) und Gitarrist und Komponist (wirkte unter anderem am plattdeutschen Album von Ina Müller mit) machen schon länger gemeinsam Musik. Ein Kurzgespräch zur Veröffentlichung
Können Platt, können Country – und vermengen beides: Wiebke Colmorgen und Hardy Kayser ( ©Kathrin Brunnhofer)

SZENE HAMBURG: Wiebke und Hardy, mit „Vun Harten“ kommt das nächste plattdeutsche Album von euch heraus. Mal vorweg: Sprecht ihr eigentlich auch untereinander Platt?

Wiebke: Ehrlich gesagt wenig, obwohl wir beide damit groß geworden sind. Das liegt einfach an der Gewohnheit. Es gibt Leute, mit denen man typischerweise Platt schnackt – bei mir zum Beispiel Familie, gewisse Freundinnen vom Land oder Kollegen von den Nachrichten op Platt auf NDR 90,3 – und Leute, mit denen man Hochdeutsch redet. Das kommt darauf an, aus welchem Kontext man sich kennt.

„Vun Harten“ hat textlich einiges zu bieten, etwa geht es um das Leben auf dem Hof („Uns Hoff“) und typisch ländliche Gegebenheiten wie den Dorfschnack („De Lüüd snackt doch“). Gab es Themen, die euch besonders wichtig waren?

Wiebke: In der Tat sind viele Lieder auf dem Album ländlich inspiriert. Das war aber keine bewusste Entscheidung, sondern hat sich daraus ergeben, dass Platt eben die Sprache ist, die wir mit unserer ländlichen Herkunft verbinden. Zudem sind die Lieder diesmal sehr persönlich geworden, deswegen heißt das Album auch „Vun Harten“.

Plattdeutsch durch und durch

Ein Song, „Maak ik morgen“, dreht sich um Teenager – wie Hardys Tochter Clara. Hat sie Lust auf Platt?

Wiebke: Clara hat bisher auf jedem unserer Alben mitgewirkt. „Maak ik morgen“ haben wir extra für sie geschrieben, weil sie wieder gerne mitmachen wollte. Ich denke schon, dass sie Lust auf Platt hat, oder Hardy?

Hardy: Clara sagt, es war schon eine Herausforderung, aber sie mag Herausforderungen. Außerdem hat sie einen direkten Bezug. Ihre kürzlich verstorbene Oma sprach ja Platt.

Es wird bestimmt auch richtig Spaß machen, das live zu performen

Wiebke Colmorgen
Auch diese Torte auf dem Albumcover kam mit Sicherheit „Vun Harten“ 

Und musikalisch? Country ist das vorherrschende Genre in der Songsammlung. Für euch die zu Platt passendste Musik?

Hardy: Wie der Name schon sagt, ist Country-Musik vom Land und da kommen wir ja schließlich auch her. Beim Vertonen der Texte zeigt sich immer, dass Platt dem Englischen viel näher ist, oft ein- oder zweisilbig. Und nicht zuletzt ist Country Gitarrenmusik – bietet sich für einen Gitarristen an.

Wiebke: Ich finde, der Country-Sound passt hervorragend zur Sprache und zu den Themen auf dem Album. Es wird bestimmt auch richtig Spaß machen, das live zu performen.

„Vun Harten“ erscheint am 3.5. (Grosse Freiheit); Konzert: 7.5., Ohnsorg Studio, 19 Uhr

Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 05/2024 erschienen.

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