add art: Offene Türen

Die add art feiert ihr zehnjähriges Bestehen – und das mit einem umfangreichen Programm und Nachwuchskunst für alle
Johanna Pape: l’étrangère nach Aragonu Ferré, 2022 (©add art 2023)
Daniel Chassein: Fav, 2023 (©add art 2023)

Seit zehn Jahren führt add art an ungewöhnliche Orte. In Firmenzentralen und hinter Türen, die sonst verschlossen wären, in Kanzleien und Vorstandsetagen, Konferenzräume, Designstudios – und in diesem Jahr auch in die Zentrale der Hamburger S-Bahn.

Rund 75 Unternehmen der Hansestadt haben seit Beginn der add art teilgenommen und ihre Türen für Kunstbesucher geöffnet, ob in Führungen, mit persönlicher Anmeldung oder einfach nach einem Klingeln an der Tür.

Ging es anfangs vor allem um diese besonderen Einblicke, fördert add art mittlerweile den Kunstnachwuchs Hamburgs auf eindrucksvolle Weise, knüpft Partnerschaften und bietet Ausstellungsmöglichkeiten, fördert Werkankäufe, finanziert Kataloge, tätigt Honorarzahlungen und vergibt einen dotierten Jury- und Publikumspreis.

Dabei war am Anfang gar nicht abzusehen, dass add art zu einer kontinuierlichen Veranstaltung wird, wie ihr Initiator und Leiter Hubertus von Barby sagt. „Es zeigt sich aber, dass wir einen klaren Mehrwert stiften für alle Beteiligten – Unternehmen, KünstlerInnen und BesucherInnen gleichermaßen.“ 180 Studierende der HAW Hamburg haben ihre Arbeiten bisher während der add art gezeigt, wurden gefördert und unterstützt. In diesem Jahr werden für die Ausstellenden erstmals auch Workshops stattfinden, die ihnen helfen, sich auf dem Kunstmarkt zu etablieren.

Die add art: Ein Win-Win für die Unternehmen

Brian Harnisch: Fire Fire Fire, 2023 (©add art 2023)

Neben den jungen Werken, sind Sammlungen der Unternehmen zu sehen, Experimentelles, Norddeutschlands größte Street-Art-Sammlung und Arbeiten zum Thema Kunst & KI. Und das an 20 Orten, von denen es gleich acht neue zu entdecken gibt.

Schließlich ist es auch für die Unternehmen ein Win-win. Sie erhalten „vielfältige Impulse, wie etwa einen spannenden Gesprächsanlass unter MitarbeiterInnen oder mit KundInnen sowie neue Perspektiven auf das eigene Handeln – und natürlich gibt es eine ganz neue Raumwirkung“, wie Hubertus von Barby. Gleichzeitig erscheint zum Jubiläum eine Sonderedition des Hamburger Künstlers Rupprecht Matthies, der den add art-Schriftzug in ein Plexiglas-Objekt verwandelt hat. Das ist ebenso erhältlich wie Werke von zahlreichen der ausstellenden Studierenden, die für maximal 50 Euro Kleinformatiges als „Einstiegskunst“ anbieten.

Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 11/2023 erschienen.

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