1. Mai: Demonstrationen in Hamburg

Wie in jedem Jahr wird auch 2024 am 1. Mai in Hamburg demonstriert. Neben Gewerkschaften, einem breiten gesellschaftlichen Bündnis, rufen auch linke Gruppierungen zu Demonstrationen auf – ein Überblick
Auch in Hamburg wird am 1. Mai wieder demonstriert (©SZENE HAMBURG)
Auch in Hamburg wird am 1. Mai wieder demonstriert (©SZENE HAMBURG)

Der 1. Mai gilt als „Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse“. Diese Tradition geht zurück auf den „Haymarket Riot“ am 4. Mai 1886 in Chicago. Nachdem am 1. Mai des Jahres in den ganzen USA rund 400.000 Arbeiterinnen und Arbeiter für eine Achtstundenwoche gestreikt und demonstriert hatten, kam es in der Stadt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Am Ende dieser Ausschreitungen waren sieben Polizeibeamte und mindestens ein Zivilist bei den Ausschreitungen am Haymarket gestorben. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde für den 1. Mai 1890 ein weltweiter Feiertag geplant – die Geburtsstunde des 1. Mai als „Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse“. Mittlerweile ist der erste Tag im Mai in vielen Ländern weltweit ein gesetzlicher Feiertag.

Der 1. Mai 2024 in Hamburg

In Deutschland rufen Gewerkschaften und linke Gruppen am 1. Mai traditionell zu Demonstrationen auf, so auch in Hamburg.

Wo wer wann rund um den 1. Mai demonstriert, eine Übersicht:

Die Gewerkschaften: „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“

Das Bündnis „Wer hat der gibt“ ging auch in den letzten Jahren für mehr Umverteilung auf die Straße (©Wer hat der gibt)
Das Bündnis „Wer hat der gibt“ ging auch in den letzten Jahren für mehr Umverteilung auf die Straße (©Wer hat der gibt)

Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu seiner 1. Mai-Demo in Hamburg auf. Start ist um 10.30 Uhr Uhr in der Max-Brauer-Allee beim Platz der Republik. Die Demonstration führt dann mit 3.000 erwarteten Teilnehmenden ab 11 Uhr zum Fischmarkt St. Pauli, wo um 12 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.

Parallel zu der großen Demonstration ruft der DGB auch in Bergedorf um 10 Uhr ab dem Lohbrügger Markt zur Demo auf. Die Abschlusskundgebung findet um 11 Uhr im Rathauspark Bergedorf statt. Auch in Harburg demonstriert der DGB: Die Demo startet um 10 auf dem Harburger Rathausplatz, wo um 11 Uhr auch die Abschlusskundgebung stattfinden wird.

Mit dem diesjährigen Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ spricht sich der DGB mit seinen Unterstützerinnen und Unterstützern für eine höhere Tarifbindung, mehr Mitbestimmung bei einem sozial gerechten Wandel hin zu Klimaneutralität und Digitalisierung, eine Reformierung der staatlichen Schuldenbremse und ein verlässliches Sozialsystem aus.

Wer hat, der gibt: „Wir haben die Scheiße so satt!“

„Wer hat, der gibt“ ist ein linkes Bündnis, dass sich seit über drei Jahren für eine gesellschaftliche Umverteilung einsetzt. Auch sie rufen am 1. Mai 2024 zur Demonstration auf. Unter dem Motto „Wir haben die Scheiße so satt!“ starten 2.500 erwartete Teilnehmende um 14.30 Uhr am Dammtor. Der Demonstrationszug wird dann nach Norden durch Rotherbaum und Harvestehude bis zur U-Bahn Eppendorfer Baum ziehen.

„Solidarisch. Selbstbestimmt. Herrschaftsfrei.“

Es gibt noch mehr linke Gruppierungen, die am 1. Mai in Hamburg zur Demonstration aufrufen. Unter dem Motto „Solidarisch. Selbstbestimmt. Herrschaftsfrei.“ will um 13 Uhr die Demonstration des anarchistischen Bündnisses „Schwarz-Roter 1. Mai“ an der S-Bahn Sternschanze starten. Hier erwarten die Veranstalter rund 800 Demonstrierende. Danach ist ein Demonstrationszug von der S-Bahn Sternschanze über den Neuen Pferdemarkt bis zum Altonaer Balkon geplant.

„Kampf auf der Straße, Streik im Betrieb – Das ist unsere Antwort auf Eure Politik“

Der vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestufte Rote Aufbau startet um 16 Uhr,am Hauptbahnhof. Mit ihrer ihrer sogenannten revolutionären 1. Mai Demo vom Hauptbahnhof über die Lange Reihe und die U-Bahn Uhlandstraße bis zur S-Bahn Landwehr, wollen sie unter dem Motto „Krieg, Krise, Kapitalismus – so wie es ist, darf es nicht bleiben!“ laut Aufruf „all die Kämpfe für soziale Verbesserungen mit einer revolutionären Perspektive führen, um dieses System endlich zu überwinden“. Für die Demonstration erwarten die Veranstalter rund 1.500 Teilnehmende.

Die Polizei geht in diesem Jahr von einem „störungsfreien beziehungsweise gewaltfreiem Verlauf aus“, so Sandra Levgrün, Pressesprecherin der Polizei Hamburg, gegenüber SZENE HAMBURG. „Störungsfreier Verlauf heißt in dem Zusammenhang, dass es vereinzelnd zu Ordnungswidrigkeiten kommen kann“, so Levgrün weiter.

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Bearbeitet von: Steffen Buchmann.

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