50 Jahre Gruenspan: Die Musikindustrie taumelt, der Club an der Großen Freiheit steht wie eine Eins – und feiert Jubiläum
Text: Erik Brandt-Höge
Foto: Alessa Pieroth
Das Haus an der Ecke Simon-von-Utrecht-Straße hat schon einiges hinter sich. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde es unter anderem als Tanzsalon, Badeanstalt und Lichtspielhaus genutzt, bevor es 1968 zum Gruenspan kam, einer bis heute bestehenden Institution in der Hamburger Musiklandschaft.
Eine der frühen Sternstunden des St. Pauli-Clubs: Als er Ende der 1970er der erste weltweit war, der mit eigener Lasertechnik hantierte. Optimale Voraussetzungen für die damaligen Disko-Nächte im Gruenspan, die zunächst von Progressive Rock, später, in den 80ern, von elektronischer Musik geprägt waren. Natürlich machten auch die Räumlichkeiten an sich etwas her, in denen bereits Bryan Adams, Linkin Park, Alice In Chains, R. E. M., die Pet Shop Boys und Jack Johnson aufschlugen.
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Backstein-Industrie-Charme an den Wänden, verschnörkelte Säulen und Balkonbrüstungen, seitlich abgerundete Decken, warme Farben: Im Gruenspan konnte und kann sich einer schnell wohl fühlen. Auch das SZENE HAMBURG-Team hat das an zwei besonderen Abenden erlebt. Während des Reeperbahn Festivals 2017 und 2018 durften wir im Gruenspan Bands wie Superorganism, All Them Witches, Brett, Bazookas, Yoke Lore und Darwin Deez präsentieren.
Deshalb auch in eigener Sache: Glückwunsch zum Geburtstag. In einer Zeit, in der Labels, Vertriebe, Fachmagazine und -läden um ihre Existenzen bangen, ist dieser Club ein Ort, an dem Musik wertig bleibt.
Gruenspan: Große Freiheit 58 (St. Pauli)
Nächste Termine: 23.11, Revival Rock Party, ab 21 Uhr; 27.11., Matinée & Tag der offenen Tür, ab 12 Uhr (für geladene Gäste) & ab 15 Uhr
Dieser Text stammt aus SZENE HAMBURG Stadtmagazin, November 2018. Das Magazin ist seit dem 27. Oktober 2018 im Handel und zeitlos im Online Shop oder als ePaper erhältlich!