Die Alsterschwäne: Umzug ins Winterquartier

Sie sind weiß, können schwimmen wie fliegen und gelten als lebendes Wahrzeichen der Stadt: die Alsterschwäne. Am 21. November 2023 steht ihr Umzug ins Winterquartier an. Anlass allerlei Wissenswertes über die anmutigen Tiere zu teilen
Seit mehreren 100 Jahren ziehen die Alsterschwäne auf den Hamburger Gewässern ihre Runden und gelten als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit (©Erik Brandt-Höge)

Steht man im Frühling am Jungfernstieg an der Binnenalster sieht man sie übers Wasser schwimmen: die Alsterschwäne. Auch bei einem Spaziergang um die Alster an einem lauen Sommerabend kann man beobachten, wie die anmutigen Tiere über das Gewässer ziehen. Doch wenn man Ende November rund um die Alster und die Kanäle unterwegs ist, dann sind die lebendigen Wahrzeichen der Hansestadt weder auf der Binnen- noch auf der Außenalster zu entdecken.

Überwinterung am Eppendorfer Mühlenteich

Anmutig ziehen die Alsterschwäne in den warmen Monaten ihre Runden und lassen sich unter anderem vor den Alsterarkaden ablichten (©Mediaserver Hamburg / Jörg Modrow)

Das liegt daran, dass die Hamburger Alsterschwäne die kalte Jahreszeit in ihrem Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich verbringen. Sobald die Temperaturen Ende des Jahres sinken, fängt sie das Hamburger Schwanenwesen ein und bringt sie innerhalb von zwei Tagen in ihre temporäre Heimat. Dieses Jahr ist es am 21. und 22. November so weit. Hauptverantwortlicher ist hier der sogenannte Schwanenvater Olaf Nieß, der die Vögel, wie vor ihm bereits sein Vater, betreut. Ein einzigartiges Amt nicht nur in Hamburg, sondern ganz Deutschland.

Und warum liegt das Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich? Anders als die Alster friert das Gewässer im Winter nicht zu. Das liegt daran, dass es mit Wärmepumpen ausgestattet ist. Weil sich die Nahrungssuche für die Tiere während der Wintermonate oftmals schwer gestaltet, werden sie im Winterquartier mit der nötigsten Nahrung versorgt. Sobald die Tage ab April wieder wärmer und länger werden, dürfen die Schwäne zurück auf die Alster und dort erneut ihre Runden ziehen. Ihre Rückkehr symbolisiert für viele Hamburger den Frühlingsanfang.

Die Hamburger Alsterschwäne im Faktencheck

Seit mehreren 100 Jahren ziehen die Alsterschwäne auf den Hamburger Gewässern ihre Runden und gelten als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit – und als eines der Wahrzeichen der Hansestadt.

Text: Marina Kessel

1664 wurden die weißen Wasservögel vom Hamburger Rat unter besonderen Schutz gestellt. Seitdem ist es untersagt, die Tiere zu beleidigen, verletzen oder gar zu töten.  

Seit 1996 ist Schwanenvater Olaf Nieß im Amt, welches seit 1674 die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg ist und zudem einzigartig in Deutschland.  

75.000 Hektar, davon 6000 Hektar Wasserfläche, umfasst das Arbeitsgebiet von Schwanenvater Olaf Nieß.  

2023 ist der Schwanenbestand aufgrund der Vogelgrippe und Vergiftung durch Botulismus-Bakterien von 100 bis 120 Tieren auf 65 geschrumpft.  

Vier bis sechs Küken bringt ein Schwanenpärchen zur Welt, welche zunächst im Junggesellenrevier vor dem Hamburger Rathaus überwintern, bevor sie schließlich die darauffolgende kalte Jahreszeit im Winterquartier Eppendorfer Mühlenteich verbringen dürfen.

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