Was haben der Überseeclub an der Binnenalster, das Chilehaus und der Altonaer Balkon gemeinsam? Sie sind alle Teil der Kolonialgeschichte Hamburgs. Als Hafenstadt war die Stadt an der Elbe die deutsche Kolonialmetropole neben Berlin und profitierte als Drehkreuz für Waren aus aller Welt in großem Maße von dem kolonialen Streben Deutschlands. Das ist in der Stadt bis heute sichtbar, doch oftmals kaum bekannt. Damit sich das ändert, gibt es jetzt die App „Koloniale Orte“ der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ der Universität Hamburg, die auf aktuell drei Rundgängen die Kolonialgeschichte Hamburgs erlebbar macht.
„Koloniale Orte“: Drei Rundgänge in einer App
Die App präsentiert in Audio- wie in Textform wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Kolonialgeschichte der Stadt. Erlebbar sind diese anhand dreier Rundgänge, die sich mit den Themen „Wissenschaft und Forschung“, „Politik, Kultur und Gesellschaft“ sowie „Wirtschaft und Handel“ auseinandersetzen. „Die App zeigt, wie eine moderne Geschichtsaufarbeitung aussehen kann und was die Geschichtswissenschaft zu den großen gesellschaftlichen Debatten unserer Zeit beitragen kann“, sagt Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Leiter der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“. Die Touren basieren dabei auf dem wissenschaftlichen Sammelband „Hamburg: Deutschlands Tor zur kolonialen Welt“, dass die Forschungsstelle um Prof. Zimmerer 2021 herausgebracht hat.
Die App ist (aktuell nur auf Deutsch) für Android und iOS erhältlich.