Badeseen in Hamburg: Hier lohnt der Sprung ins kühle Nass

Der schönste Badesee in Hamburg ist natürlich Ansichtssache, aber bei den folgenden kommt definitiv jeder auf seine Kosten – und zwar in der ganzen Saison! Ach so, eine Sache noch: Die Badewasserqualität sieht in Hamburg übrigens durchweg sehr gut aus! An diesen sechs Orten hüpft es sich besonders toll ins Wasser.
Wo sind die besten Badeseen Hamburgs? Der Boberger See gehört dazu. Foto: Philipp Schmidt
Wo sind die besten Badeseen Hamburgs? Der Boberger See gehört dazu (©Philipp Schmidt)

Boberger See: Baden in den Dünen

Text: Christiane Mehlig

Der circa 7,9 Hektar große Badesee in Hamburg ist mit seinem vielseitigen Umland ein besonderer Spot für Naturliebhaber:innen. Mitten im Naturschutzgebiet Boberger Niederung bei Bergedorf gelegen, lässt dieser Bekannte Hamburger Badesee gut mit der S-Bahn (Haltestelle Mittlerer Landweg) und einem anschließenden 40-minütigen Spaziergang erreichen. Für Eilige bietet sich der Bus 330 Richtung Billstedt an, Ausstieg an der Station Billwerder Kirche – dann sind es nur noch 15 Minuten zu Fuß. Nun aber zum See: Er ist maximal 11,5 Meter tief und knapp 400 Meter breit. Gespeist wird der Boberger See durch Grundwasser und überzeugt daher mit einer ausgezeichneten Badewasserqualität. Die Badestelle befindet sich am nordöstlichen Ufer und hat einen über 16 Meter breiten Strand plus Liegewiese.

Am Südufer gibt es ein FKK-Gelände, also Vorsicht vor unliebsamen Überraschung für Leute, die sich augenscheinlich schnell aus der Fassung bringen lassen. Entstanden ist der See übrigens um 1950 bei einer Ausbaggerung zur Kiesabtragung für den Bau der A1. Heute gewinnt er immer mehr an Beliebtheit und ist definitiv einen Ausflug wert. Und wer schon mal da ist, dem seien die Boberger Dünen ebenfalls ans Naturherz gelegt – Hamburgs letzte Wanderdüne inmitten von Heidekraut und Marschwiese.

Öjendorfer See: Umgeben von extra viel Grün

Badestelle mit Strandabschnitt und dichter Begrünung am anderen Ufer am Öjendorfer See
Für die kurze Flucht aus der Großstadt lohnt der Ausflug an den Öjendorfer See (©SZENE HAMBURG)

Natur pur liegt im Osten Hamburgs näher als man vielleicht denkt: Im Stadtteil Billstedt wartet der Öjendorfer Park auf alle, die eine ausgiebige Auszeit von der Großstadt brauchen. Die immensen Wiesen der Parkanlage laden zu ausgiebigen Freizeitaktivitäten ein, eine große Hundeauslaufzone macht die Vierbeiner glücklich und unter den Bäumen drum herum findet sich immer schnell ein schattiges Plätzchen. Im westlichen Teil des Parks liegt der Öjendorfer See mit den Badestellen Süd und Nord. Kleine Sandabschnitte laufen fließend in grüne Liegewiesen über und ein extra abgetrennter Nichtschwimmerbereich ist der ideale Ort für einen Ausflug mit Kindern.

Der Badesee in Hamburg hat dabei schon eine Menge Geschichte erlebt: Bevor die ehemalige Sandgrube zu einem Rückhaltebecken für den Schleemer Bach wurde, diente sie nach dem Zweiten Weltkrieg als Depot für Trümmer aus den östlichen Stadtteilen. Zu erreichen sind der Park und seine Badestellen über die U2-Haltestelle Steinfurther Allee, mit dem Auto über die Autobahnen A1 und A24 sowie mit dem Bus über zum Beispiel die Haltestelle Oststeinbek/Willinghusener Weg. /KE

Hohendeicher See: Baden, Surfen und mehr

Der Hohendeicher See im Sommer: Menschen liegen auf der grünen Wiese am Badesee in Hamburg unter klarem Himmel am ruhigen Wasser
Badeseen in Hamburg: der Hohendeicher See (©Philipp Schmidt)

Auch Oortkatensee genannt liegt der Hohendeicher See mitten in den Vier- und Marschlanden im Bezirk Bergedorf. Direkt hinter dem Elbdeich erstreckt sich der Hamburger Badesee mit einer Fläche von circa 62 Hektar. Beachtlich! Bei der Größe ist klar: Es gibt mehr als eine Badestelle und ordentlich Platz. Bekannt und beliebt sind folgende: Eine am westlichen Ufer mit kleinem Sandstrand und Liegewiese, die andere am südlichen Ufer – großer Strand und ebenfalls viel Platz um in die Horizontale zu gehen. Genutzt wird das kühle Nass nicht nur von erholungsbedürftigen Besuchern, sondern auch von der einen oder anderen Wasserratte.

Von Zeit zu Zeit sind auch Taucher:innen, Segler:innen, Paddler:innen und Surfer:innen anzutreffen, die Hamburg zu Wasser entdecken. Manchmal lässt sich auch das Partyvolk hier nieder. Nichtsdestotrotz lässt sich das umliegende Land sehen: Grün, Grün, Grün, wohin das Auge blickt! Kein Wunder, wurde der See doch bereits 1977 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und vegetiert seitdem friedlich vor sich hin. Das freut natürlich die Tier- und Pflanzenwelt, die sich hier herrlich verbreitet und Lebensraum für sich beansprucht. Also: Respekt vor der Umwelt, das versteht sich hoffentlich von selbst.

Naturbad Kiwittsmoor: Abkühlung für den Hamburger Norden

Apfelbäume auf einer Wiese vor einem Naturbad in Hamburg
Umgeben von Apfelbäumen: Wenn es zu heiß wird, hilft der Sprung ins kühle Nass im Kiwi (©Naturbad Kiwittsmoor)

Im Stadtteil Langenhorn nördlich des Hamburger Flughafens ist Abkühlung im Sommer nicht weit. Das Naturbad Kiwittsmoor, auch liebevoll Kiwi genannt, liegt neben dem gleichnamigen Park und speist sich aus Brunnenwasser. Ein Überlauf verbindet das kleine Gewässer mit dem benachbarten Bornbach, der früher direkt durch die Anlage floss. Der Betrieb des Naturbads liegt beim Hamburger Turnerbund von 1862 e. V., der sich mit seinem Förderverein und viel ehrenamtlichem Engagement um den Erhalt der Anlage kümmert. Sandabschnitt und Liegewiesen rahmen das kleine Gewässer und laden zur sportlichen Betätigung auch außerhalb des kühlen Nass und während der Öffnungszeiten sorgt eine Aufsicht für die Sicherheit aller Badenden. Die U1-Haltestelle Kiwittsmoor, ein Park-and-Ride-Parkplatz sowie viele Möglichkeiten den Drahtesel abzustellen, machen die Anreise auf vielen Wegen möglich. / KE

See im großen Moor: Ungestört in Niedersachsen

Der ruhige Großmoor See im Sommer unter blauem Himmel. Im Hintergrund am Ufer stehen die Bäume in sattem Grün
Hamburgs beste Badeseen: Großmoor (©Philipp Schmidt)

Raus aus Hamburg und ab ins niedersächsische Seevetal. Ganz easy mit der Regionalbahn oder dem Bus zu erreichen, liegt der 21 Hektar große Badesee zwischen den Stationen Meckelfeld und Maschen. Umgeben von Feldern, Marschland und Mini-Wäldern lässt sich hier in der Sonne wunderbar entspannen. Aber Achtung! Folgendes sollte beim Genießen des kühlen Nass beachtet werden: Es gibt erstens keine Badeaufsicht. Und zweitens ist der See 21 Meter tief. Das ist nicht ohne! Nichtsdestotrotz ist dieser ehemalige Baggersee heute ein beliebtes Ausflugsziel zum Baden und Seele baumeln lassen.

Das haben sich auch einige Sportbegeisterte gedacht. So treffen am See im großen Moor Surfer, Segel und Modellboot-Fahrer aufeinander. In der Idylle ist Grillen erlaubt, allerdings mit Vorsicht: Dadurch, dass es keine offizielle Aufsicht gibt und der Aufenthalt in und um den See auf eigene Verantwortung hin geschieht, sollte der Grill nicht den Boden berühren. Also möglichst keine Einweggrills verwenden – die sind eh total umweltschädlich. Wegen des moorigen Untergrunds können schnell Schwelbrände entstehen, die nur schwer unter Kontrolle zu bekommen sind. Nachdem die Asche verglüht und die Mägen gefüllt sind, bietet sich die 2,4 Kilometer lange Strecke um den See für einen gemütlichen Verdauungsspaziergang an.

See hinterm Horn: Versteckter Badesee in Hamburg

Der See hinterm Horn im Vordergrund. Im Hintergrund in der Entfernung sein Ufer mit Strandabschnitt umrahmt von grünen Bäumen
Einer der schönsten Badeseen in Hamburg? Der See hinterm Horn ist ein Anwärter. (©Philipp Schmidt)

Unweit des Allermöher Sees plätschert der See hinterm Horn vor sich hin. Eine gute Alternative, falls drüben mal zu viel los sein sollte. Der versteckte, circa zehn Hektar große See liegt zwischen der A25 und der Dove-Elbe. Früher wurde hier Kies abgebaut. Der hiesige Badesee wird von Grundwasser gespeist, was ihn besonders klar und sauber macht. Die Badestelle mit Sandstrand liegt am nordwestlichen Ufer. Eine ungefähr 20 Meter breite Liegewiese bietet Platz zum Verweilen, einem Picknick oder einfach nur in der Sonne dösen. Mini-Waldgebiete spenden Schatten und umliegende Felder geben dem Landschaftsbild eine Atmosphäre, als wären Besucher mitten auf dem Land. Kein Wunder! Sind doch auch hier die Vier- und Marschlanden gleich um die Ecke, die eigentlich immer einen Ausflug wert sind. Wer also Lust hat auf besonders viel Ruhe, dem sei dieses Fleckchen Erde empfohlen. Denn hier verirren sich nicht so viele Besucher hin, wie an die anderen Seen.

Freibäder bieten Wasserspaß mitten in der Stadt

Wer an heißen Sommertagen schnell ins nächstgelegene Nass springen möchte, der hat es bis zu einem der Freibäder in Hamburg sicherlich nicht weit.

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