Der US-amerikanische Bestsellerautor T. C. Boyle hat schon über 100 Kurzgeschichten und ganze 18 Romane veröffentlicht, sein erster („Wassermusik“) hat bereits über 40 Jahre auf dem Buckel. Nun legt er mit „Blue Skies“ also seinen 19. Roman vor, wieder ein Ökothriller über den Klimawandel, wie es schon „Ein Freund der Erde“ aus dem Jahr 2000 war, als sich noch niemand groß mit dem Thema auseinandergesetzt hat. In „Blue Skies“ erzählt Boyle nun vom drohenden Ende der Welt: Florida wird von Überschwemmungen heimgesucht, Kalifornien von einer Hitzewelle überrollt.
Ein persönliches Anliegen
Boyle lebt selbst in Kalifornien, wo zuletzt die schlimmste Dürre seit Jahrhunderten herrschte. Es ist ihm daher ein immenses Anliegen, auf die größte Krise der Menschheit aufmerksam zu machen – zumal sie derzeit von anderen Katastrophen wie dem Angriffskrieg der Russen und dem zunehmenden Rechtsruck in der Welt medial in den Hintergrund gerät. Boyle schreibt über eine Familie und deren unter der sich anbahnenden Apokalypse zu zerbrechen drohenden Alltag; ein Roman, der perfekt in die Zeit passt, weil er sich auf perfide unterhaltsame Weise mit dem uns bevorstehenden Weltuntergang auseinandersetzt.
T. C. Boyle: Blue Skies, Carl Hanser Verlag, 400 Seiten, 28 Euro
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 06/2023 erschienen.