Literaturkritik: „Bruno“

Stefanie Taschinski thematisiert in „Bruno“ ein hochbrisantes Thema kindergerecht und Karsten Teich liefert dazu die comicartigen und ausdrucksstarken Illustrationen
„Bruno“ von Stefanie Taschinski & Karsten Teich ist im Dragon Verlag erschienen (@Dragon Verlag)
„Bruno“ von Stefanie Taschinski & Karsten Teich ist im Dragon Verlag erschienen (@Dragon Verlag)

Die Hamburgerin Stefanie Taschinski war früher eine erfolgreiche Drehbuchautorin, bis sie merkte, dass ihr Kinderlitertaur viel mehr liegt. Eine ihrer bekanntesten Buchreihen ist „Die kleine Dame“, die ein wundervoller Kinderbuchklassiker ist. Nun überrascht sie uns mit ihrem neuen Werk „Bruno“: Dessen namensgebender Protagonist ist ein fünfjähriger Kater, der normalerweise sorglos und mit viel Freude in den Kindergarten geht ­­– bis ihm auf einmal überall die Taube begegnet.

Wohin er auch geht, verfolgt ihn das Federvieh und bereitet Bruno große Angst – so doll, dass sowohl seine Eltern als auch seine Erzieher darauf aufmerksam werden und den Grund von Brunos Sorgen herausfinden wollen. Und sie werden fündig, denn: Bruno ist ein Opfer sexuellen Missbrauchs. Mit ihrem fesselndem Schreibstil bringt Taschinski sowohl kleinen als auch großen Lesern mit großer Sensibilität die Grausamkeit von Kindesmissbrauch näher, und die comicartigen und ausdrucksstarken Illustrationen von Karsten Teich zeugen von ebenso viel Feingefühl. Dadurch ist dem Autoren-Duo ein kraftvolles Statement zu einem schmerzhaften Thema gelungen, das man gemeinhin meidet, das aber doch ungemein wichtig ist.

Stefanie Taschinski & Karsten Teich: Bruno, Dragon Verlag, 40 Seiten, 15 Euro

Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 04/2023 erschienen.

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