Am 26. November 2022 wurde im Düsseldorfer Schauspielhaus zum 17. Mal der Deutsche Theaterpreis „der Faust“ vergeben – nach Hamburg gehen gleich zwei Auszeichnungen
Text: Felix Willeke
„Schon wieder Lina Beckmann“ sagen wenige und „hochverdient“ sagen die meisten. Denn wer Lina Beckmann einmal in „Richard the Kid & the King“ – einer Kooperation von den Salzburger Festspielen und dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg – gesehen hat, weiß: Sie hat den Deutschen Theaterpreis „der Faust“in der Kategorie Darsteller:in Schauspiel verdient. Beckmann, die damit erstmals mit dem Deutschen Theaterpreis ausgezeichnet wird, ist seit neun Jahren dem Ensemble des Schauspielhauses und hat mit dem Faust schon die vierte Auszeichnung für ihre Rolle in der Inszenierung von Karin Henkel, Sybille Meier und Andrea Schwieter gewonnen. Sie ist in „Richard the Kid & the King“ noch bis Ende Januar am Deutschen Schauspielhaus zu sehen.
Auch ausgezeichnet: das Thalia Theater
Doch nicht nur das Deutsche Schauspielhaus und Lina Beckmann freuen sich über einen Faust. Eine weitere Auszeichnung geht an die Hausregisseurin des Thalia Theaters, Jette Steckel. Sie gewinnt den Deutschen Theaterpreis in der Kategorie Inszenierung Schauspiel für ihre Inszenierung und Uraufführung von „Das mangelnde Licht“ im Februar 2022. Für Steckel ist es die zweite Auszeichnung mit dem Deutschen Theaterpreis. 2015 wurde sie in der gleichen Kategorie für ihre Inszenierung von „Die Tragödie von Romeo und Julia“ geehrt – das Stück steht auch 2022/23 auf dem Spielplan des Thalia Theaters. Neben ihrer Arbeit als Hausregisseurin am Thalia Theater inszeniert die gebürtige Berlinerin außerdem in ihrer Heimatstadt, in Köln und in Wien. „Das mangelnde Licht“ steht ab Januar 2023 wieder auf den Spielplan des Thalia Theater. Neue Termine stehen bis auf den 14. Januar 2023 derzeit aber noch nicht fest.
Noch mehr Preise
Während sich Lina Beckmann und Jette Steckel über die bundesweiten Auszeichnungen freuen dürfen, gibt es noch mehr zu feiern. Denn ebenfalls an diesem Wochenende verlieh die Körber Stiftung den Boy-Gobert-Preis, mit dem sie seit 1981 junge, herausragende Schauspiel:innenpersönlichkeiten an Hamburger Bühnen auszeichnet. 2022 geht der mit 10.000 Euro dotierte Preis an Johannes Hegemann. Der 25-jährige ist seit 2020 Ensemblemitglied am Thalia Theater und ist aktuell unter anderem in „GRM Brainfuck“ von Sibylle Berg zu sehen. Er „beeindruckt durch seine unaufdringliche Vielseitigkeit. Da ist zum einen diese Schlaksigkeit – seine Lässigkeit und Jungenhaftigkeit gehören vollkommen der jeweiligen Figur und kommen in ganz unterschiedlichen Schattierungen daher. Andererseits verfügt Hegemann über eine auffallende physische Vehemenz“, so die Begründung der Jury.