Vom 15. bis 19. September 2021 findet in Hamburg die 18. dokumentarfilmwoche statt. „Herr Bachmann und seine Klasse“ ist dabei nur einer der, bei der Berlinale 2021 prämierten, Filme, die gezeigt werden
Text: Marco Arellano Gomes
Die 18. dokumentarfilmwoche findet in diesem Jahr im Herbst statt. Vom 15. bis 19. September 2021 gibt es in den drei teilnehmenden Kinos Metropolis, B-Movie und Lichtmeß jede Menge anspruchsvolle Dokumentationen, unter anderem das achtstündige Landschaftsepos „The Works and Days“ (15.9., 10 Uhr im Metropolis) von C. W. Winter und Anders Edström, die beide auch zu Gast sein werden. Der Gewinner-Film der 70. Berlinale in der Kategorie „Best Film Encounters“ ist ein kinematografisches Ereignis über die Landwirtschaft und ein Liebesbrief an das Kino. 14 Monate lang wurde der Film in einem kleinen japanischen Bergdorf gedreht und beschreibt eindrucksvoll den Kreislauf des Daseins.
Viel Programm
Das Festivalteam hat ein breites Programm zusammengestellt – von der international prämierten Produktion bis hin zu Hamburger Debütfilmen. Einige Höhepunkte sind: „Please Hold the Line“ (15.9., 20.30 Uhr, Metropolis), die herzerwärmende Doku „Herr Bachmann und seine Klasse“ (16.9., 19 Uhr, Metropolis) sowie „Her Name was Europa“ (18.9., 21 Uhr, Lichtmeß). Besonders im Fokus stehen unter dem Label „Dokland Hamburg“ auch Hamburger Produktionen. Das volle Programm ist bereits veröffentlicht.
Herr Bachmann und seine Klasse
Diese Dokumentation lässt einen noch mal die Schulbank drücken. Nur sitzt man während der rasant laufenden knapp dreieinhalb Stunden auf den ungleich bequemeren Kinosesseln statt auf den harten Holzbänken. „Herr Bachmann und seine Klasse“ gibt einem das Gefühl, als wäre man mittendrin, statt nur dabei. Der kurz vor der Pension stehende Lehrer Dieter Bachmann unterrichtet seine 6b in Stadtallendorf (Hessen), einer Industriestadt mit hohem Anteil an ausländischen Mitbürgern, auf eine Art und Weise, die einen mitreißt.
Hoffnung
Es geht zwar auch um Mathematik, Deutsch, Englisch und Musik, vor allem aber ist diese Dokumentation eine Lehrstunde in Demokratie und Menschlichkeit. Dieser Lehrer macht Hoffnung und entlässt einen mit dem Gefühl, dass es keine Barrieren gibt, die nicht überwunden werden können, wenn Menschen einander aufrichtig zuhören, sich vertrauen und mit Ehrlichkeit und Respekt begegnen. Diese profunde und elementare Erkenntnis wird aber nicht oberlehrerhaft dargeboten, sie fließt vielmehr ganz ungezwungen und mit einer stoischen Ruhe, die Herr Bachmann mit jeder Pore ausstrahlt, von der Leinwand in die Köpfe des Kinopublikums. Eine Lehrstunde des Kinos.
Die 18. dokumentarfilmwoche, 15.-19.09; 15. dokfilmwoche.com
Herr Bachmann und seine Klasse, Regie: Maria Speth. 217 Min. Ab 16.9. in den Kinos
Hier der Trailer zum Film „Herr Bachmann und seine Klasse“:
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