Das Elbjazz ist Hamburgs größtes Jazzfestival mit jährlichen um die 20.000 Besuchenden. Doch 2025 macht das Festival erst einmal Pause. Das Festival sei „an Grenzen gestoßen“, sagt Festivalleiter Alexander Schulz in einer Pressemitteilung. Diese Grenzen waren auch schon beim Elbjazz 2024 erkennbar, als es dem Festival nicht mehr gelang einen großen Jazz-Headliner zu verpflichten, was das Elbjazz auf Nachfrage bestätigte. Gegenüber SZENE HAMBURG spricht Alexander Schulz davon, dass die Wahrnehmung des Gesamtprogramms beim Elbjazz 2024 teilweise in Schieflage geraten sei. So empfanden es im Juni 2024 auch einige eingefleischte Elbjazz-Fans, die ihren Unmut über „zu wenig Jazz“ äußerten.
Doch der stärkere Fokus auf genreübergreifenden Acts war und ist beim Elbjazz gewollt. Denn das Festival will sich zu einem „genreoffenen Crossover-Festival“ wandeln, um die Attraktivität „für ein noch größeres und auch jüngeres Publikum“ zu steigern. Wobei sich das Elbjazz getreu seinem Namen auch nicht grundsätzlich vom Jazz wegbewegen will.
Elbjazz 2025: Keine Headliner verfügbar
Genau hier liegt laut Alexander Schulz auch ein Problem für das nun abgesagte Festival 2025: „Die Verpflichtung geeigneter Headliner-Acts aus dem Jazz für 2025 gestaltet sich als nahezu unmöglich.“ Die angefragten Acts seien zum Termin Anfang Juni schlichtweg nicht verfügbar gewesen. Und „Kompromisse in Bezug auf das musikalische Line-up, die in einer Verwässerung der Neuausrichtung münden und weder unseren Ansprüchen, noch denen unseres Publikums genügen, sind für uns aber keine Option“, so Schulz weiter. Neben der fehlenden musikalischen Perspektive führt die Festivalleitung auch gestiegene Produktions-, Programm- und Personalkosten „sowie die Fokussierung auf eine nachhaltige Festivalstruktur“ als Gründe für die Pause an.
Mit der Pause im Jahr 2025 fällt das Elbjazz schon zum dritten Mal aus. Während das Festival 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie pausierte, fiel es 2016 aus, weil sich die Gründerin und Geschäftsführerin des Festivals Tina Heine 2015 zurückzog. Danach übernahmen Karsten Jahnke und Folkert Koopmans (FKP Scorpio) mit Alexander Schulz als Festivalleiter das Elbjazz.
2026 geht es weiter
Jetzt nehmen Alexander Schulz und sein Team Anlauf für die nächste Ausgabe des Elbjazz am 5. und 6. Juni 2026. Dabei will das Festival neben seiner musikalischen Ausrichtung auch am nachhaltigen Konzept mit wenig Einwegmaterial, den Awareness-Teams und regionalem Food-Angebot festhalten. Das müsse, so Schulz, aber auch auf einem nachhaltigen ökonomischen Fundament basieren und das wollen er und sein Team in den nächsten Monaten schaffen. Ob das Elbjazz danach auch anders aussehen wird, ließ Schulz offen: Das Gelände von Blohm+Voss solle weiterhin die Basis sein. Wenn sich aber Möglichkeiten für neue Venues ergeben würden, sei man offen.
Für das Team steht jetzt die Konzentration auf 2026 an. Damit haben sie auch schon begonnen, denn der Vorverkauf für das Elbjazz 2026 wurde auf elbjazz.de bereits gestartet. Alle bisher für 2025 gekauften Tickets behalten dabei ihre Gültigkeit.
