Filmkritik: Aus meiner Haut

„Aus meiner Haut“ von Alex Schaad ist ein Science-Fiction-Drama über Identität, Körper und Liebe und bietet neben Stereotypen auch Raum für Diskussion, meint unsere Kritikerin
Leyla (Mala Emde) und Tristan (Jonas Dassler) lassen sich auf ein waghalsiges Experiment ein (©AMH/X-Verleih/Walker Worm)
„Aus meiner Haut“, ab dem 2. Februar im Kino (©AMH/X-Verleih/Walker Worm)

Wie fühlt es sich an, aus der eigenen Haut zu entfliehen und im Körper eines anderen zu leben? Genau das erfahren die psychisch erkrankte Leyla (Mala Emde) und ihr musikbegeisterter Freund Tristan (Jonas Dassler) bei einem übernatürlichen Paarritual. Jeden Sommer treffen sich Liebespaare einer spirituellen Gemeinschaft auf einer verborgenen Insel, um in die Körper eines anderen Paares zu schlüpfen.

Per Los wird entschieden, dass Leyla und Tristan diese transzendente Erfahrung mit dem Ehepaar Fabienne (Maryam Zaree) und Mo (Dimitrij Schaad) teilen. Tristan und Mo tauschen Körper, Leyla und Fabienne tun es ihnen nach. Von nun an beginnt ein Chaos um ihre Identität und Gefühle.

Leyla ist voller Euphorie, sie scheint durch Fabiennes Körper von ihrer psychischen Belastung befreit. Tristan hingegen fühlt sich in Mos Körper unwohl, besonders nach einer intimen Begegnung mit Fabienne, die nun als Leyla erscheint.

Auch zwischen Mo und Tristan eignet sich ein skurriles Gegenübertreten. Die Paare tauschen nach kurzer Zeit zurück, doch dies bleibt nicht das letzte Tauschritual.

Alex Schaads Spielfilmdebüt

Das romantische Sci-Fi-Drama ist das Spielfilmdebüt des 32-jährigen Regisseurs und Drehbuchautors Alex Schaad. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Dimitrij Schaad („Die Känguru-Chroniken“), welcher als der egozentrische Tauschpartner Mo im Film zu sehen ist. Bereits an Alex Schaads Kurzfilm „Interventions of Trust“, wofür er sogar mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet wurde, schrieben die Schaad-Brüder gemeinsam am Drehbuch.

Ein Film mit Diskussionsstoff

„Aus meiner Haut“ spielt mit der Trennung von Körper und Bewusstsein sowie mit Identität bezogen auf Gender, Begehren und mentaler Gesundheit. Wie beeinflussen Körper das Denken, Fühlen und Lieben? Es gelingt, tiefgründige Identitätsfragen anzureißen, indem die persönlichen Erfahrungen im Vordergrund stehen und weniger der magisch-mystische Aspekt des Tauschrituals. Der theoretischen Komplexität stehen allerdings bekannte, geradezu stereotype Szenenbilder und tristen Farben gegenüber. Die schauspielerische Leistung trägt den Film und schafft es, trotz einiger überzeichneten Momente und verpasster Chancen, Spannung herzustellen. Ein Film der Diskussionsstoff bietet. 

„Aus meiner Haut“, Regie: Alex Schaad. Mit Mala Emde, Jonas Dassler, Maryam Zaree. 103 Min. Ab dem 2. Februar im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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