Filmkritik: Final Cut of the Dead

„Final Cut of the Dead“ von Michel Hazanavicius ist eine bizarre Zombie-Film-Komödie auf Metaebene
Dreht Regisseur Rémi (Romain Duris) während des Drehs durch? (©Weltkino/Lisa Ritaine)

Regisseur Rémi (Romain Duris) ist dafür bekannt, Filme „schnell, nicht teuer und annehmbar“ zu drehen. Eine japanische Plattform für B-Movies möchte ihn daher engagieren, um einen Low-Budget-Zombie-Streifen zu produzieren. Er soll den Dreh eines Zombie-Films inszenieren, bei dem die ganze Crew selbst zu Zombies wird. Doch es gibt eine Besonderheit: Der 30-minütige Film soll eine Plansequenz sein, sprich ohne Schnitte auskommen – und das auch noch live! Nach anfänglicher Skepsis willigt Rémi ein, doch beim Dreh steht der erfahrene Regisseur kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Am Set klappt nichts wie geplant: Der Hauptdarsteller (Finnegan Oldfield) ist eine Diva, die Hauptdarstellerin (Matilda Lutz) spielt ihre Rolle emotionslos, seine mitspielende Ehefrau neigt zur Überreaktion (Bérénice Béjo), den Kameramann plagen Rückenschmerzen, der Tontechniker (Raphaël Quenard) hat Diarrhö und ein weiterer Mime (Grégory Gadebois) hat zu tief ins Glas geschaut. Kann Rémi die Dreharbeiten noch retten?

Ein außergewöhnlicher Horror-Spaß

„Final Cut of the Dead“ von Michel Hazanavicius, ab dem 16. Februar im Kino (©Weltkino)

Was auch immer man von dem Eröffnungsfilm der Festspiele in Cannes hält (die Meinungen gehen auseinander): „Final Cut of the Dead“ ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Horror-Spaß. Regisseur und Oscar-Preisträger Michel Hazanavicius („The Artist“) gelingt eine turbulente Komödie, die die Kunst des Filmemachens auf der Metaebene in all ihrer Trivialität zeigt.

Zu sehen sind nicht weniger als „die Dreharbeiten zu einem Film in einem Film, der selbst die Geschichte der Dreharbeiten zu einem Film erzählt, der das Remake eines japanischen Films ist, der die Geschichte des Remakes eines japanischen Films erzählt“, so der Regisseur über sein Werk. Eine clevere und zugleich idiotische Zumutung, aber eben auch eine aus der Reihe tanzende Hommage an das Handwerk des Filmemachens. Doch um zu dieser Einsicht zu gelangen, ist Geduld gefragt. Zunächst wird der im Film entstandene Zombie-Film dem Kinopublikum nämlich in voller Länge (32 Minuten!) zugemutet. Erst dann folgt das rasant erzählte, lustig inszenierte Making-of als Hauptfilm. Das wird nicht jedem zusagen, aber der Mut dahinter zwingt einem Respekt ab.

„Final Cut of The Dead“, Regie: Michel Hazanavicius. Mit Romain Duris, Bérénice Bejo, Grégory Gadebois. 110 Min. Ab dem 16. Februar 2023 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 02/2023 erschienen.

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