Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ erzählt von der großen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann und ihrer tragischen Liebe zu Max Frisch
Vicky Krieps mimt Ingeborg Bachmann als leidenschaftliche und kettenrauchende Lyrikerin (©Alamode Film)
„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ läuft ab dem 19. Oktober in den deutschen Kinos (©)

Dass Vicky Krieps in ihrem neuen Film „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ die legendäre österreichische Schriftstellerin spielen sollte, war Regisseurin Margarethe von Trotta von Anfang an klar. Sie hatte die junge Schauspielerin in dem Liebesdrama „Der seidene Faden“ gesehen, in dem sie Oscar-Preisträger Daniel Day-Lewis fast an die Wand spielte. Zart und entschlossen, verletzlich und kühn leuchtete sie auf der Leinwand. Genauso wie auch als Ingeborg Bachmann auf deren sagenumwobene Liebe zum Schriftsteller Max Frisch sich der Film konzentriert. Beide sind bereits berühmt, als sie sich 1958 Hals über Kopf verlieben.

Doch während Krieps, die als leidenschaftliche und kettenrauchende Lyrikerin mit einem Lächeln durchs Leben und durch Berlin, Zürich und Rom schwebt und Worte für das Ungesagte sucht, steckt Max Frisch (Ronald Zehrfeld) in den Rollenbildern der Zeit fest. Bald ist er von Neid und Eifersucht zerfressen – und versucht, die Unabhängigkeit Bachmanns, die er anfangs so liebte, wie einen Schmetterling in seinen Pranken zu erdrücken. Wem in dieser tragischen Liebesgeschichte ihre Sympathie gehört, versteckt von Trotta nicht.

„Ich kenne mich mit Frauen einfach besser aus“

Als erste deutsche Regisseurin, die bereits ab den 1970ern zahlreiche Preise gewann, hatte die heute 81-Jährige bereits Frauenfiguren wie Hannah Arendt und Rosa Luxemburg auf die Leinwand gebracht. „Ich kenne mich mit Frauen einfach besser aus“, hat von Trotta auf der Berlinale gesagt, wo diese Romanze im Wettbewerb lief. Gleichzeitig habe sie interessiert, dass Bachmann zwar so unabhängig und kompromisslos war, aber gleichzeitig an der glücklosen Liebe zu Frisch zerbricht. Mit nur 47 Jahren verbrennt sie, tablettenabhängig und rauchend im Bett. Allein aus ihrer Perspektive erzählt von Trotta, lässt sie sexuelle Fantasien ausleben und durch die Wüste tanzen und führt vorherrschende Frauenbilder vor. Gleichzeitig versieht sie das Drama mit literarischen Zitaten und bleibt auf Distanz. Als Antithese zu Hollywood’scher Gefühlsduselei ist das klug, aber wirkt auch etwas steif.

„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“, Regie: Margarethe von Trotta. Mit Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch. 110 Min. Ab dem 19. Oktober 2023 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 10/2023 erschienen.

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