Filmkritik: „Oslo Stories: Träume“

„Oslo Stories: Träume“ ist der Gewinnerfilm der Berlinale, der federleicht von der Liebe in modernen Zeiten erzählt
Johanne (Ella Øverbye) schmachtet Johanna (Selome Emnetu) in „Oslo Stories: Träume“ an (©Alamode Film)

Sanft gleitet man in das Leben der 16-jährigen Johanne (Ella Øverbye) hinein. Hier eine Modern-Dance-Stunde, da ein Plausch am Fahrradständer. Nichts wirkt spektakulär, und doch erzählt der Film von großen Dingen: von Liebe, Fantasie und Identität – und davon, wie es ist, wenn man das erste Mal sein Herz verliert. So wie Johanne, als ihre neue Lehrerin Johanna (Selome Emnetu) die Klasse betritt, die jung und strahlend ist und fast denselben Namen trägt. Johanne möchte nichts mehr als Johanna nah zu sein und steht eines Abends vor ihrer Wohnungstür. „Es war wie ein Sturz von der Klippe: Entweder würde ich gerettet oder mein Leben wäre zu Ende“, erzählt das junge Mädchen aus dem Off. Und was dann passiert, daraus knüpft der norwegische Filmemacher und Schriftsteller Dag Johan Haugerud einen Sommernachtstraum um Wahrheit und Fiktion, um die Macht der Liebe – und des Schreibens. Denn um ihre flammenden Gefühle niemals zu vergessen, hält Johanne sie in einem intimen Roman fest, der bald seine Runde macht.

Oslo Stories: Träume. Ein gegenwärtiger Liebesfilm 

Ab 8. Mai 2025 im Kino  (©Alamode Film)

Männer braucht Hagerud für seine „Meditation über die Liebe“ nicht, wie die Berlinale-Jury den Goldenen-Bären-Gewinner beschrieb. Stattdessen taucht der Film ein in die Sehnsüchte ganz unterschiedlicher Frauen, erzählt von Stärken und verpassten Chancen und schaut dabei Teeblumen zu, wie sie sich öffnen, lässt Stricknadeln klappern und ausgelassen über den Eighties-Tanzfilm „Flashdance“ streiten. Dass das alles ein Mann geschrieben und inszeniert hat, diese Diskussionen hat „Oslo Stories: Träume“ längst hinter sich gelassen. Auch Gender und sexuelle Orientierung spielen keine Rolle mehr. Alles fließt in diesem so gegenwärtigen Liebesfilm, der Teil von Haugeruds „Oslo-Trilogie“ ist. Alle drei Filme, die ganz eigene Geschichten erzählen, sind jetzt im Kino zu sehen: „Liebe“ (seit 17.4.), „Sehnsucht“ (ab 22.5.) – und „Träume“. Leicht und heiter erkunden sie kleine Gesten und große Gefühle, erzählen von Toleranz und wie wir einander verstehen können – und das ist gerade in heutigen Zeiten ein Glück.

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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