Filmkritik: „Priscilla“

„Priscilla“ von Sofia Coppola ist ein Biopic über die Frau an Elvis’ Seite. Großes Kino mit Cailee Spaeny und Jacob Elordi in den Hauptrollen
Elvis Presley (Jacob Elordi) Arm in Arm mit Priscilla (Cailee Spaeny) (©A24/The Match Factory)
„Priscilla“ unter der Regie von Sofia Coppola ist seit dem 4. Januar 2024 im Kino  (©A24/The Match Factory)

Die 14-jährige Priscilla Beaulieu (Cailee Spaeny) lebt 1959 fern ihrer amerikanischen Heimat in West-Deutschland, wo ihr Stiefvater als Offizier der U.S. Air Force stationiert ist. Als sie in einem Café gefragt wird, ob sie Rock ’n’ Roll-Superstar Elvis Presley kenne und bei einer seiner Partys dabei sein möchte, antwortet sie schüchtern, dass sie erst mal ihre Eltern fragen müsse. Mit etwas Überredungskunst gelingt es, auf der Feier dabei zu sein. Sie und Elvis (Jacob Elordi) kommen ins Gespräch und spüren – trotz des Altersunterschieds – eine Verbundenheit. Als der King of Rock ’n’ Roll wieder in die Heimat aufbricht, bleibt Priscilla traurig zurück, bis der erlösende Anruf kommt, der ihr den Weg in das traumhafte Anwesen Graceland in Memphis, Tennessee ebnet. Die junge Priscilla lebt fortan in einer Märchenwelt. Diese entpuppt sich schon bald als ein bittersüßes „Heartbreak Hotel“ …

Großartiges Schauspiel und gekonnte Inszenierung

„Priscilla“ erinnert ein wenig an Coppolas frühen Film „Marie Antoinette“ (2006). Hier wie dort steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die in einer Glitzerwelt gefangen ist; hier wie dort wird die historische Zeit optisch imposant eingefangen und musikalisch um moderne Elemente angereichert. Die erste Hälfte des Films ist meisterhaft inszeniert: Kameramann Philippe Le Sourd („The Grandmaster“) taucht das Geschehen in traumhaftes Licht. Die Handlung wird gekonnt in Szene gesetzt und lässt einen behutsam in die darunter liegende emotionale Welt eintauchen. Das ist auch der großartigen Darstellerin Cailee Spaeny („Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“) zu verdanken. Zwischen Liebe, Sehnsucht, Eifersucht, Faszination, Ehrgeiz, Kontrolle, Klaustrophobie und Freiheitsdrang hin- und hergerissen bricht zwar die Beziehung, aber die Liebe zwischen den beiden bleibt. So verlässt man den Film schlussendlich, wie Priscilla Graceland verlässt: traurig, aber mit dem Gefühl, großem Kino beigewohnt zu haben.

Priscilla“, Regie: Sofia Coppola. Mit Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Ari Cohen. 113 Min. Seit dem 4. Januar 2024 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 01/2024 erschienen.

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