Filmkritik: „The Friend“ 

„The Friend“ beschreibt eine nicht ganz freiwillige Freundschaft zwischen Cat Person Iris und der Dogge Apollo. Was holprig startet, wird zu einer tiefgründigen Freundschaft. Klar, niemand trotzt dem Hundeblick
Stark wie eh und je: Naomi Watts und Bill Murray in „The Friend“ (©Bleecker Street Media)

Iris (Naomi Watts) lebt mitten in Manhattan. Die Mittvierzigerin ist Single und Schriftstellerin mit Schreibhemmung. Sie schätzt sich als „Katzen-Person“ ein: Hätte sie ein Haustier, käme es auf Samtpfoten daher. Da trifft es sich schlecht, dass Iris’ ehemaliger Uni-Professor ihr nach seinem Freitod jede Menge Hund hinterlässt: Quasi über Nacht wird eine dänische Dogge zum Mitbewohner in ihrem kleinen Apartment.

Apollo, so heißt der majestätische Vierbeiner, ist vom plötzlichen Verschwinden seines geliebten Herrchens tief traumatisiert. Als sprichwörtlicher Elefant im Raum gemahnt der traurige Big Guy Iris ab jetzt rund um die Uhr an ihren verstorbenen Freund. Walter (Bill Murray, in der „Flashback-Rolle“ des Verstorbenen) war selbst Schriftsteller und ein Womanizer alter Schule. Seine Techtelmechtel mit Schutzbefohlenen kosteten ihn schließlich seinen Uni-Job. Auch mit Iris hatte er eine kurze Affäre, aus der sich eine tiefe Freundschaft entwickelte. Insofern bezieht sich der Filmtitel doppeldeutig sowohl auf die Verbindung zwischen Schülerin und Mentor als auch auf diejenige, die Iris jetzt zu Walters schwierigem Erbe aufbauen muss.

„The Friend“: Ein ziemlich ungleiches Paar 

„The Friend“: Ab 19. Juni 2025 im Kino 

Cat Person meets Great Dane: Klar, dass diese Verbindung erst mal einen Stotterstart hinlegt. Wenn Iris zu Anfang mit Apollo Gassi geht, hat man eher das Gefühl, es wäre andersherum. Wie das ungleiche Paar schließlich zueinanderfindet, beschreibt die Romanverfilmung einfühlsam und tiefgründig. Dass sie unterwegs immer mal wieder in tränendrüsiges Fahrwasser driftet, lässt sich angesichts der seelenvoll-melancholischen Aura von „Bing“ (so heißt der tierische Hauptdarsteller im echten Hundeleben) kaum vermeiden. Wer Hunde liebt, wird diesen Film ins Herz schließen. „The Friend“ hat einige Filmminuten und Nebendarsteller zu viel und verheddert sich zudem in einem allzu ausgefransten Ende. Auf zwei Felsen in der Brandung kann sich der Film aber verlassen: Einen wahrhaft gigantischen Hauptdarsteller und eine nicht minder große Performance von Naomi Watts, die man lange nicht so stark gesehen hat. 

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Diese Kritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 06/25 erschienen. 

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