Das Monsun Theater ist Hamburgs ältestes Freies Theater und Mitbegründer der Freien Szene in Hamburg. Für die offizielle Pressekonferenz zum Thema „Stärkung der Freien Darstellenden Künste“ bot der kürzlich gefundene neue Standort des Monsun Theaters in Altona daher den idealen Rahmen.
Hamburg weiß um die Wichtigkeit der Freien Szene
In den letzten Dekaden stand Hamburg als Kulturmetropole Berlin stets nach. Das hat sich vor allem in den jüngsten Jahren geändert – so Jens Dietrich, Mitglied des aktuellen Vorstands des Dachverband Freie Darstellende Künste e. V. (DfdK), der selbst viele Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet hat. Diese positive Entwicklung soll nun mit der Rückendeckung und finanziellen Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien (BKM) weiter ausgebaut werden. Während die Freie Szene in der Hauptstadt mit finanziellen Kürzungen und einer künstlich erzeugten Marktliberalität zu kämpfen hat, erkennt die Stadt Hamburg die Bedeutung der Freien Szene für den Kulturstandort, die Demokratie und die selbstermächtigende Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen an. Von der Förderung profitieren zum Beispiel wertvolle Projekte in Zusammenarbeit mit Exil-Künstlern aus Russland, mit Kindern und Jugendlichen und Menschen mit Behinderung.
Mit großem Engagement und hoher Kreativität bringen die Freien Darstellenden Künste in Hamburg wichtige gesellschaftliche Themen auf die Bühnen. Die Kulturstadt Hamburg hat eine ausgesprochen vielfältige freie Szene, die der Kultur in der Stadt immer wieder genreübergreifend wichtige Impulse gibt. Ich bin froh, dass die Behörde für Kultur und Medien die freie Szene weiter stärken kann
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien
Konkret sieht diese Unterstützung so aus: Insgesamt 1,5 Millionen Euro fließen im Doppelhaushalt 25/26 in verschiedene Projekte. Das ist eine Erhöhung des Haushalts um 500.000 Euro zum bisherigen Budget und eine überproportionale Erhöhung in allen Bereichen.

Finanzielle Unterstützung neuer Förderinstrumente
Der DfdK betonte in der Pressekonferenz die gute Zusammenarbeit mit der BKM und ist froh, dass seine Mitglieder die Kultur-Politiker von der Wichtigkeit der kulturell vielfältigen Projekte überzeugen konnten. Das aus diesen Gesprächen hervorgegangene Fördervolumen konzentriert sich auf die Unterstützung von Projekten mit Kindern und Jugendlichen, Freies Spiel und Tanz. So kann sich das bundesweit einmalige und preisgekrönte Netzwerk „explore dance – Tanz für junges Publikum“ über eine Erhöhung seines Budgets von 33.000 auf 180.000 Euro im Jahr freuen. Die Stadt Hamburg vergibt mit den Förderinstrumenten für neue Projekte zudem jeweils 100.000 Euro pro Spielzeit an bereits etablierte Künstlerinnen und Künstler. Zudem richtet sie einen Kofinanzierungsfonds in Höhe von 200.000 Euro pro Jahr ein, mit dem perspektivisch auch Fördermittel aus dem Bund und Europa besser in Anspruch genommen werden können. Auch wird ein Proberaumfonds in Höhe von 200.000 Euro pro Jahr konzipiert, welcher bestehende Proberaumstrukturen stärkt und neue Zugänge zu weiteren Räumen ausbauen soll.
Nachhaltige Unterstützung bestehender Projekte
Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Förderung der Freien Darstellenden Künste nicht nur in die Anfangsunterstützung neuer Projekte fließen, sondern diese auch nachhaltig unterstützen soll. Zu diesem Zweck wird die schon bestehende Wiederaufnahme- und Gastspielförderung wird von 200.000 auf 300.000 Euro angehoben. In der allgemeinen Projektförderung werden in der Spielzeit 2025/26 insgesamt 58 Projekte der freien darstellenden Künstlerinnen und Künstlern mit 2.055.000 Euro gefördert. Die allgemeine Projekt- und Konzeptionsförderung erhalten insgesamt 300.000 Euro pro Jahr.