Vom 19. bis 22. August 2021 feiert das Gängeviertel seinen 12. Geburtstag. Unter dem Motto „Access All Spaces: Raum in all seinen Facetten“ gibt es Ausstellungen, Musik, Workshops und Lesungen
Text: Felix Willeke
Besonders in der Zeit der Pandemie bekam der Begriff Raum eine ganz neue Bedeutung: Sei es durch Verlagerung von Arbeitsraum, durch Verknappung von Raum durch eingeschränkte Bewegungsfreiheit oder durch fehlenden Raum für Künstler:innen. Hier setzt das Gängeviertel mit dem Motto „Access All Spaces: Raum in all seinen Facetten“ zu seinem 12. Geburtstag vom 19. bis 22. August 2021 an. Musikalisch, performativ und diskursiv wollen sie etablierte und ungewohnte Ecken des Viertels ausleuchten.
Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen und Musik
Das Programm reicht von Ausstellungen und Workshops über Lesungen bis zu Musik. Los ging es am Donnerstag, den 18. August 2021 mit einem Softopening, die Performance mit dem Titel „All my Loving“ orientierte sich an dem Roman „Wie wir begehren“ von Carolin Emcke. Dabei gingen sie auf eine kleine Zeitreise und verbanden die eigene Geschichte mit den Themen aus Emckes Buch. Das Ganze ist am Freitag um 18.30 Uhr nochmals zu sehen. Ebenfalls am Freitag ist unter anderem der Journalist und Autor Christoph Twickel mit einer Lesung und Podiumsdiskussion zum Thema Gentrifidingsbums 2021 zu Gast.
Am Sonntag liest Hengameh Yaghoobifarah aus ihrem Buch „Ministerium der Träume“. Darüber hinaus gibt es Musik von „Rapfugees“, „Knarf Rellöm“ und vielen anderen. Alle Veranstaltungen sind kostenlos, bei vielen ist Corona-bedingt eine Voranmeldung nötig.
Das f.e.t.t. Kollektiv
Eines der Highlights des Geburtstags ist der interaktive Theater-Walk des f.e.t.t. Kollektiv. Das 2018 gegründete Kollektiv nimmt die Besucher:innen mit auf eine Reise durch das Internet. Dabei verarbeiten sie die Ambivalenzen dieses schier unendlichen Raumes mit einem interdisziplinären Team an Künstler:innen. Zu sehen nach Voranmeldung.
Das Gängeviertel auf der Suche
Mit diesem 12. Geburtstag beginnt für das Viertel eine neue Zeit: „Nachdem wir vor zwei Jahren den Erbpachtvertrag für 75 Jahre mit der Stadt abgeschlossen haben, haben wir unser Hauptziel erreicht: Das Gängeviertel zu retten. Nun geht es darum, sich zu überlegen, was für ein Ort wir in Zukunft sein wollen“, sagt Lena Frommeyer vom Gängeviertel. Als nächstes steht die Renovierung des vierten von zwölf Gebäuden an.
In einer Zeit der Wiederöffnung des kulturellen Lebens hat sich auch das Gängeviertel über die Förderung durch den Kultursommer gefreut. Sie wünschen sich allerdings, dass sich diese Förderung verstetigt. Das Viertel will sich unterdessen weiter öffnen und weiter entwickeln. „Wir sind eine Schlange, die sich gut häutet. Ständig kommen neue und oft auch junge Leute ins Viertel und prägen es. So lange wir immer wieder durch neue Ideen und Ansätze überrascht werden, dann geht es uns gut.“
Access All Spaces: Raum in all seinen Facetten, der 12. Geburtstag des Gängeviertels; 19. bis 22. August