Das Hamburg International Queer Film Festival (HIQFF) ist das größte queere Filmfest Deutschlands. Jedes Jahr zieht es mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher in die Hansestadt, die hier ein vielfältiges Programm aus Filmen, Panels und Rahmenveranstaltungen erleben. Gezeigt werden Neuproduktionen aus aller Welt, die unterschiedliche Perspektiven und Geschichten queeren Lebens beleuchten. Organisiert wird das Festival von Querbild e. V., einer Initiative, die sich seit vielen Jahren für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz der LGBTQIA+ Community einsetzt. Besonders in der heutigen politischen Lage möchten die Organisatorinnen und Organisatoren ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen.
Spielstätten sind Kampnagel, das Metropolis Kino, das Passage Kino, das 3001 Kino, das B-Movie und das Rineuto. Das Programm ist seit dieser Woche auf der Festival-Website einsehbar. Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche spannende neue Filme aus Ländern wie Iran, Türkei, Uganda, Schweden, Großbritannien und Deutschland gezeigt.
Hamburg International Queer Film Festival: Eine kleine Auswahl des umfangreichen Programms
14. Oktober: Eröffnung auf Kampnagel

Das Festival startet um 19.30 Uhr mit der Eröffnungsgala auf Kampnagel. Moderiert wird die Gala von Dragqueen Lady Sasha und Amina Balajo, Mitarbeiterin des HIQFF. Musikalisch begleitet die deutsch-kurdische Musikerin Ebow den Abend. Sie setzt sich in ihren Texten für die queere Community, Frauenrechte und gegen Rassismus ein. Als Eröffnungsfilm wird der iranische Beitrag „The Crowd“ von Sahand Kabiri gezeigt. Er erzählt die Geschichte einer jungen Freundesgruppe in Teheran, die mit patriarchalen Strukturen konfrontiert wird und lernt, sich dagegen zu behaupten. Kabiri zeichnet damit ein lebendiges Porträt des Alltags der urbanen Mittelschicht in Iran.
16. Oktober: Talks and Film
Am Nachmittag findet im 3001 Kino ein Talk über die queere Filmindustrie statt. Um 19.30 Uhr zeigt das Passage Kino den britischen Film „Dreamers“ von Joy Gharoro-Akpojotor. Er handelt von Isio, einer jungen Frau, die in ein Abschiebezentrum gebracht wird und dort unter harten Bedingungen leben muss. Ihre Zimmernachbarin Farah steht ihr von Anfang an zur Seite und die beiden Frauen entwickeln Gefühle füreinander.
18. Oktober: Von Kroatien nach Nepal im Metropolis

Am 18. Oktober zeigt das Metropolis Kino den kroatischen Film „Zečji nasip“ („Mauern aus Sand“) von Čejen Černić Čanak, der von Marco, Slaven und einer jungen queeren Liebe auf dem Land erzählt. Direkt im Anschluss läuft „Pooja, Sir“ aus Nepal, in dem die queere Ermittlerin Pooja gegen patriarchale Strukturen ankämpft, während sie nach zwei verschwundenen jungen Frauen sucht.
19. Oktober: Abschluss und Preisverleihung

Nach einer Woche voller spannender Filme und Penals endet das HIQFF mit der Verleihung der Filmpreise DOKULA, GLOBOLA, URSULA und MADE IN GERMANY im Metropolis Kino. Im Anschluss läuft der Abschlussfilm „Wenn du Angst hast, nimmst du dein Herz in den Mund“ von Marie Luise Lehner. Der Film erzählt die Geschichte der zwölfjährigen Anna, deren Mutter gehörlos ist und die sich an ihrem neuen Gymnasium zwischen unterschiedlichen sozialen Schichten bewegt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Mara lernt sie in diesem Coming-of-Age-Film eine wichtige Lektion: Für Scham ist in dieser Welt kein Platz.
Weitere Informationen über das vielfältige Programm gibt es auf der Seite der HIQFF.