Was brauchen begabte Hamburger Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, um eine für sie bestmögliche Ausbildung genießen zu können? Unter anderem die für sie bestmöglichen Instrumente. Hochwertige Klarinetten, Geigen, Celli und Klaviere können sich aber freilich nicht alle leisten. Es braucht Förderer, die Kindern und Jugendlichen auf ihrem musikalischen Weg helfen. Einer dieser Förderer ist die Haspa Musik Stiftung. Die gibt es seit 2008, ebenso lange besteht ihr Instrumentenfonds. Musiklehrende, Musikeinrichtungen und Eltern können Schülerinnen und Schüler vorschlagen, die neue Instrumente benötigen, und eine Fachjury entscheidet über die Vergabe. Verteilt werden die Instrumente einerseits nach sozialen Kriterien, andererseits nach künstlerischen Fähigkeiten (2023 sind bewerbungen noch bis zum 3. März möglich). Letztere sind dank der neuen Bewerbungsmöglichkeit per Video noch besser für die Entscheider einzuschätzen.
„Wir haben da etwas sehr Nachhaltiges geschaffen“
„Mit unserem Instrumentenfonds sind wir das ganze Jahr über beschäftigt“, sagt Janna Prüßner, Geschäftsführerin der Haspa Musik Stiftung. Und damit meint sie nicht bloß den Vergabeprozess. „Es ist ja so: Je mehr Instrumente man hat, umso mehr Schäden gibt es auch. Unsere Sammlung muss ständig gepflegt und repariert werden.“ Die Investitionen und Arbeiten lohnen sich jedoch durchweg, so Prüßner: „Wir haben da etwas sehr Nachhaltiges geschaffen. Etwas, das dauerhaft an Wert gewinnt. Instrumente werden mit den Jahren schließlich teils noch besser.“ Und das sei nur das Materielle: „Wenn ein begabtes Kind ein Instrument bekommt, das optimal auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist, bietet das eine große Entwicklungsmöglichkeit. Das zu begleiten – da geht mir wirklich das Herz auf.“
Viele Generationen profitieren
An eine ähnlich emotionale Förderung erinnert sich Angelika Bachmann, Geigerin bei Salut Salon und Mitglied der sechsköpfigen Fachjury. „In einer Familie mit vier Kindern erkrankte der Vater zweimal an Leukämie und konnte nicht mehr weiterarbeiten. Die Kinder waren allesamt sehr musikbegeistert. Wir haben dafür sorgen können, dass sie die passenden Instrumente bekommen. Ihre Freude darüber hat mich schon sehr berührt.“ Jährlich schafft die Haspa Musik Stiftung neue Instrumente für 100.000 Euro an. Mittlerweile sind es mehr als 500 im Gesamtwert von 1,2 Millionen Euro. Die Instrumente werden jeweils für drei Jahre vergeben. Dann werden sie an die nächsten Talente weitergereicht. So können viele Generationen davon profitieren.
Alle Heldinnen und Helden aus dem Februar 2023:
- Nancy Menk von Das Geld hängt an den Bäumen
- Mitra Kassai von Oll Inklusiv
- „Ziko“ von der Embassy of Hope
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 02/2023 erschienen.