Lange Nacht der Museen: Wieder da

Corona-bedingt fiel die Lange Nacht der Museen in den vergangenen Jahren aus, 2023 ist sie zurück: Dezentral, mit 49 Museen und Lust auf Debatten
Am 23. April öffnen bei der Langen Nacht der Museen in Hamburg 49 Häuser ihre Türen bis 1 Uhr in der Nacht (©Museumsdienst Hamburg/F. Krems)
Am 23. April öffnen bei der Langen Nacht der Museen in Hamburg 49 Häuser ihre Türen bis 1 Uhr in der Nacht (©Museumsdienst Hamburg/F. Krems)

„Die Lange Nacht der Museen ist zurück und wie“, sagte Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand Stiftung Historische Museen Hamburg. Nach einer digitalen Ausgabe 2020 und dem pandemiebedingten Ausfall in den letzten beiden Jahren ist die Lange Nacht der Museen Hamburg mit ihrer 20. Ausgabe wieder zurück. In diesem Jahr öffnen am 22. April 2023 49 Museen von 18 Uhr bis 1 Uhr nachts ihre Türen und präsentieren sich mit knapp 600 Veranstaltungen ihrem Publikum. Unter dem Motto „Wir bleiben wach!“ bieten die teilnehmenden Museen den Besuchenden ein umfangreiches Angebot aus Führungen, Vorträgen, Konzerten, Theaterinszenierungen, Filmvorführungen, Verköstigungen, (Mitmach-)Werkstätten und Workshops für alle Altersgruppen und Hintergründe. Das Themenspektrum reicht dabei von Geschichte und Naturkunde, über Kunst und Technik, dem Einfluss des Menschen auf die Umwelt, Kommunikation, Aus- und Abgrenzung, Macht, Protest, Utopie, bis zu den Auswirkungen des Kolonialismus, Die Lange Nacht will mit ihrem Motto nicht nur wachhalten, sondern auch auf aktuelle Debatten, die in den Ausstellungen thematisiert werden, aufmerksam machen.

Nach den drei Jahren Pause gibt es dabei eine große Neuerung bei der Langen Nacht: Den zentralen Punkt an den Deichtorhallen gibt es nicht mehr. „Wir sind in diesem Jahr mit unserem Konzept bewusst dezentral unterwegs“, sagt Vera Neukirchen, die Leiterin des Museumsdienst Hamburg. 

„Bis zu fünf Museen machbar“

2023 erstmals mit dabei: Das Universitätsmuseum der Universität Hamburg (©UHH/Plessing Scheiblich)
2023 erstmals mit dabei: Das Universitätsmuseum der Universität Hamburg (©UHH/Plessing Scheiblich)

„Unsere Besucher:innen schaffen realistisch drei bis fünf Museen in der Nacht zu besuchen“, sagt Vera Neukirchen. Dabei setzt die Lange Nacht 2023 deutlich weniger stark auf die Shuttlebusse als in den vergangenen Jahren. Das Ticket der Langen Nacht gilt für die Nutzung des hvv (Ringe A–F), Shuttle gibt es nur noch für die Museen, die schwerer mit dem regulären hvv erreichbar sind. 

2023 hat die Lange Nacht zwei neue Museen im Programm. Erstmals mit dabei sind das „vor–gänge museum für alternative Stadt“ im Gängeviertel und das 2019 gegründete Universitätsmuseum der Universität Hamburg. Letzteres legt bei der Langen Nacht einen Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte. „Wir wollen mit den Besucher:innen über ein koloniales Denkmal, das wir seit Jahren einlagern, ins Gespräch kommen“, sagt Dr. Antje Nagel, Leiterin des Universitätsmuseums, „und damit auch einen Prozess initiieren.“

Kolonialismus: ein wichtiges Thema

Dazu lädt das Museum unter dem Titel „Was machen wir mit Wissmann?“ zur Diskussion über das seit seinem Sturz im Laufe der 68er-Bewegung eingelagertem Denkmal des Kolonialoffiziers Hermann von Wissmann ein. Auch das MARKK legt mit den Ausstellungen „Lose Enden – Flechtkunst – Marshall Islands – Koloniales Erbe“ und „Benin. Geraubte Geschichte“ genauso wie das Speicherstadtmuseum mit der Führung „Behüte Gott unsere Kinder vor Hamburger Kaufleuten – Hamburger Kaffeehandel und koloniales Erbe in Guatemala“ einen Fokus auf das Thema Kolonialgeschichte.

Digitaler und barrierefreier

Bei der Langen Nacht der Museen Hamburg gibt es 2023 erstmals kein gedrucktes Programm mehr. Stattdessen soll ein Flyer Orientierung geben und unter langenachtdermuseen-hamburg.de können Besuchende sich ihren individuellen Plan für den Abend zusammenstellen. Die Tickets – erhältlich online, bei Ververkaufsstellen sowie bei den teilnehmendem Museen – kosten 17 Euro für Erwachsene (Ermäßigungen für Kinder, Jugendliche, Auszubildende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Bundesfreiwilligendienstler und Menschen mit Behinderung) und ermöglichen neben dem Eintritt ins Museum und der Fahrt mit dem hvv auch die Nutzung der Shuttlebusse und -barkasssen sowie der historischen S-Bahn und im Fall des Polizeimuseums gibt es auch am Sonntag freien Eintritt in ein Museum.

„Die Lange Nacht der Museen ist zurück und wie“

Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand Stiftung Historische Museen Hamburg

29 der 49 teilnehmenden Museen bieten zudem einen komplett barrierefreien Zugang zu ihren Ausstellungen. Dazu werden sieben Führungen in Gebärdensprache und zahlreiche fremdsprachliche Führungen (unter anderem auf Ukrainisch) angeboten. Auch von zu Hause aus, lässt sich die Lange Nacht erleben: „Bei Anruf Kultur – Museum von Zuhause aus“ bietet während der Langen Nacht vier Führungen durch verschiedene Museen per Telefon an.

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