Aufschub für das Molotow: Hamburger Musikclub darf länger bleiben

Nach der überraschend kurzfristigen Kündigung zum 30. Juni 2024 droht dem Hamburger Musikclub Molotow das Aus. Nach öffentlichem Protest nun eine erste Erleichterung: Das Molotow darf bis Ende 2024 bleiben
Molotow muss bleiben: Dem legendären Indie- und Alternative-Club droht die Schließung

Nach der überraschenden Kündigung zum 30. Juni 2024 gibt es Aufschub für den Musikclub Molotow: Er darf zunächst an seinem aktuellen Standort am Nobistor bleiben. Das teilte der Senat am Mittwoch mit, nachdem sich die Bürgerschaft mit breiter Mehrheit für den Erhalt des Hamburger Clubs ausgesprochen hatte. Vermieter, Kulturbehörde, Bezirk und Betreiber kamen überein, die Kündigung auf Ende des Jahres 2024 zu verschieben. „Ich freue mich über das klare Signal der Bürgerschaft für die Livemusikkultur in Hamburg“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). „Wir brauchen diese gesellschaftliche Übereinkunft, damit wir Clubs langfristig sichern können. Denn Clubs sind Teil unseres Kulturlebens.“

Ein erster Schritt und Zeitgewinn, aber längst noch keine Sicherheit für die Zukunft der legendären Musikstätte auf der Reeperbahn. Im Interview mit SZENE HAMBURG sagte Molotow-Chef Andreas Schmidt jüngst: „Wir wollen keine Übergangslösung, sondern eine endgültige. Wir sind schon oft genug umgezogen. Ein Club ist kein Monopoly-Spielstein, den man beliebig verschieben kann, sondern er ist eher wie ein Kartenhaus, das zusammenfällt, wenn man es woanders hin verfrachtet.“ 

Kündigung Molotow: Hintergründe und Geschichte des Musikclubs

Dem Molotow droht in seiner über zwei jahrzehntelangen Clubgeschichte zum dritten Mal das Aus. Die Bekanntgabe der Kündigung traf kurz vor Weihnachten auf eine bereits aufgebrachte Hamburger Clublandschaft, denn Ende des Jahres mussten gleich mehrere Adressen an der Sternbrücke weichen. Schnell solidarisierten sich mehrere Tausend Menschen und folgten dem Aufruf zur Demo für den Erhalt des Molotow am 30. Dezember 2023.

SZENE HAMBURG begleitete die Geschehnisse in „Molotow muss bleiben: Aufruf zur Demo nach Kündigung“ und „Molotow: „Geld frisst Stadt“.

Kurz nach der Bekanntgabe der Kündigung solidarisierten sich mehrere Tausend Menschen und demonstrierten gegen das Clubsterben in Hamburg und für den Erhalt des Molotow (©Sebastian Medej)
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