Nicht mit uns! – ein Kommentar

Rechts ist en vogue – so sehr, wie seit Langem nicht mehr. Glücklicherweise gibt es Gegenwehr – ein Kommentar von Erik Brandt-Höge
Hamburger Demo gegen Rechtsextremismus am 19. Januar (©Katharina Stertzenbach)

„Kleine, private Debattierclubs“, nannte AfD-Politiker Bernd Baumann neulich das, was in Potsdam los war. Da berieten allerhand Menschen, wie man mit allerhand anderen Menschen umgehen sollte. Urteil der „Debattierer“: Nicht mit uns! Raus aus dem Land! Zurück in IHR Land! Wie geschrieben: „kleine, private Debattierclubs“. Was Baumann, seine Parteifreunde und alle, die in Potsdam (und anderen „Clubs“ dieser Art) dabei waren, sich vielleicht mal überlegen sollten: nichts. Weil, geht ja scheinbar nicht. Sie können scheinbar nicht überlegen. Nicht nachdenken. Und Empathie? Womöglich das allergrößte Fremdwort für sie. 

Der „kleine, private Debattierclub“ in Potsdam beriet in seiner Hirngespinstigkeit über eine Massenabschiebung. Menschliche Abgründe der schlimmsten Art blitzten auf. Glücklicherweise wurde kurz darauf zurück geblitzt, zum Beispiel in Form von Massendemonstrationen. Hunderttausende gingen bundesweit auf die Straßen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren, etwa in Hamburg am 19. Januar (Foto). Das waren Menschen, die überlegen können. Auch nachdenken. Die empathisch sind. Und die zu den „kleinen, privaten Debattierclubs“ sagen: Nicht mit uns!

Dieser Kommentar ist zuerst in der SZENE HAMBURG 02/2024 erschienen.

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