Palmen, Provisorien – und Politik im Ernst Barlach Haus

Mit Fotografie, einer Installation und frugalem Bauen kann man im Ernst Barlach Haus in den Architektur Sommer eintauchen
Franziska Opel: Van Garden, 2022 (©Franziska Opel)

Der Hamburger Architektur Sommer ist eine herrlich eigensinnige Veranstaltung. Er ist unkuratiert und sein Thema kristallisiert sich erst aus den Hunderten Einreichungen von Initiativen, Studierenden, Institutionen oder Museen heraus. Zum 10. Jubiläum heißt es ganz aktuell „Zwischen Ökologie und Baukunst“ und das Ernst Barlach Haus blickt gleich aus drei verschiedenen Perspektiven darauf. Mit dem Werk der Architekturfotografin Ursula Becker-Mosbach (1922– 2002), die Jahrzehnte lang Hamburger Bürogebäude, Neubausiedlungen und Industrieanlagen aus ihrem ganz eigenen, perfekten Blickwinkel aufnahm. Und während die einen sachlichschwarzweiße Grandezza ausstrahlen, verwandelt Franziska Opel in ihrem „Van Garden“ aufgefächerte Aluminiumrohre, die zur Abschreckung auf Zäune gesetzt werden, in schimmernde Metall-Pflanzen.

Nachhaltigkeit und Verbesserung von Lebensräumen in Flüchtlingslagern

Bereits vor dem Barlach Haus aber empfängt einen ein Pavillon aus Lehm und Holz. FRUGALBAUEN nennen die Studierenden der HafenCity ihr Projekt, das nachhaltiges Bauen mit Lehm, Stroh und Hanfkalk fördern möchte und verschieden bespielt wird. Von 4. bis 6. August zum Beispiel von dem Hamburger Non-Profit-Projekt Saatkultur*, das dort seine Samentüten anbietet, die von internationalen Designern wie Aurelia Durand und Mario Lombardo gestaltet wurden. Zu den neun Sorten gehören Schwarzkümmel, Zimtbasilikum oder Salbei, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind und seither unsere Küche bereichern. Die Rückseiten der schicken Tütchen dienen als „Medium gegen Rassismus“, stellen Projekte für die Inklusion von Geflüchteten vor. Die Spenden, die durch den Vertrieb von Saatkultur* generiert werden, gehen an den Verein morethanshelters e. V., der sich für die Verbesserung der Lebensräume in Flüchtlingslagern sowie für Ukraine-Gefüchtete in Berlin einsetzt.

Architektur³, bis zum 17. September 2023 im Ernst Barlach Haus und in diversen Pop-ups Am am 3. September 2023 von 11 bis 18 Uhr findet zusätzlich das Sommerfest im Jenischpark statt

Dieser Artikel ist in einer ersten Version in der SZENE HAMBURG 08/2023 erschienen.

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