Guter Start: Das Reeperbahn Festival 2023 ist eröffnet

Der erste Tag des 18. Reeperbahn Festivals ist Geschichte. Es gab große Worte, die Frage nach dem „What´s Next?“ und natürlich Musik
Ein Highlight der Opening Show des 18. Reeperbahn Festivals: Der Auftritt der britischen Songwriterin Arlo Parks (©Dominik Friess)
Claudia Roth eröffnete zusammen mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher das 18. Reeperbahn Festival (©Robin Schmiedebach Photography)

„Wir brauchen Festivals!“ Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, bekam für diesen Satz bei der Opening Show zum Reeperbahn Festival 2023 viel Applaus. Es war nicht das einzige Mal, dass die Menge im Saal des Stage Operettenhauses bei den eindrücklichen Worten der Grünen-Politikerin jubelte. Die frühere Managerin von Ton Steine Scherben beendete ihre Rede mit einem Zitat aus dem Rio-Reiser-Song „Wann“ („When, if not now / Where, if not here / Like when without love / Who, if not us“). Auch das kam gut an bei einem Publikum, das zu einem großen Teil aus Menschen aus der Musikbranche bestand. Die Staatsministerin für Kultur und Medien eröffnete das 18. Reeperbahn Festival zusammen mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher. 

Mehr als warme Worte

Doch natürlich bestand die Opening Gala nicht nur aus förmlichen Reden: Moderatorin Hadnet Tesfai führte humorvoll und kurzweilig durch einen Abend, der der Musik, den Konzerten, den Clubs und den Menschen dahinter huldigte. Dazu gehörten auch Performances der britischen Songwriterin Arlo Parks, der Anchor-Award-2022-Gewinner Cassia, der schwedischen Newcomerin Gerd und von Online-Queen INIKO, die ihren allerersten Deutschland-Auftritt auf einem Thron einleitete. Ein kurzes Intermezzo von DJ Valentina Luz verwandelte den Saal außerdem für einen Moment in einen Club. Daneben präsentierte sich die diesjährige Anchor-Award-Jury, die aus den Sängerinnen Banks und Katie Melua, der Songwriterin, Schauspielerin und Aktivistin Tayla Parx und dem Produzent Tony Visconti besteht.

„What´s Next?“

Neben der Musik spielten herausfordernde Themen dieser Zeit eine wichtige Rolle bei der Eröffnung des diesjährigen Reeperbahn Festivals. Besonderes Augenmerk lag dabei auf ökologischer Nachhaltigkeit, Nachwuchsgewinnung, Diversity, Awareness und der Schaffung sicherer Räume, begleitet durch einen Auftritt von Comedienne und Aktivistin Enissa Amani und eine Live-Schalte zur US-Klima-Aktivistin Mari Copeny. Sie unterstreichen die Fragestellung „What´s Next?“, die sich in diesem Jahr übergeordnet durch alle Angebote des Reeperbahn Festivals zieht. Festival-Chef Alexander Schulz beschloss das Opening ebenso mit einem Appell an die Innovationskraft der Musikwirtschaft und entließ die rund 1200 Gäste in vier Tage voller Musik, an denen rund 475 Konzerte von gut 400 Artists aus 46 Nationen auf sie warten. Das Konferenzprogramm für Fachbesuchende umfasst außerdem 130 Sessions. Große Themen sind hier unter anderem KI, Fachkräftemangel und soziale Verantwortung.

More to come

Das offizielle Eröffnungskonzert im Anschluss an die Opening Show spielte Arlo Parks. Vor einigen Jahren hatte sie selbst auf dem Reeperbahn Festival klein in der Molotow Skybar angefangen und 2023 war sie einer der Headliner beim MS Dockville Festival. Dazu kamen unter anderem Auftritte des österreichischen Musikers Bibiza und der deutschen Shooting-Stars Levin Liam und Paula Hartmann, die den ersten Abend schon zu einem Highlight machten. Und es geht wild weiter: Die Berliner Rapper K.I.Z. ließen am Reeperbahn-Festival-Donnerstag die Bombe auf ihrem Instagram-Account platzen und kündigten für den Abend ein kostenloses Überraschungskonzert auf dem Heiligengeistfeld an. Ab 21 Uhr stehen Tarek, Maxim und Nico auf der Bühne und rappen über Hass, Deutschland und allerlei politisch Inkorrektes. Fans konnten sich ein Bändchen für die Show auf dem Hans-Albers-Platz abholen. Doch auch darüber hinaus gibt es viele großartige kleine Acts zu entdecken, die in den nächsten Jahren vielleicht wie Arlo Parks auf den ganz großen Bühnen stehen werden.

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