Die deutsche Erinnerungskultur hat blinde Flecken, sagt Sarah Draht, die an der HfBK, in Istanbul und Wien studierte – und in ihrem Projekt „Rattenlinien“ danach fragt, was mit den Nazi-Tätern nach dem „Zweiten Weltkrieg passierte, wer sie unterstützte, ihnen Visa ausstellte, sie mit Reisegeld versorgte“. In einer dokumentarischen Filmcollage, Installation und Lecture Performance, die sie jetzt erstmals präsentiert, erkundet sie, welche Rolle das Internationale Rote Kreuz und der Vatikan dabei spielten, der Kalte Krieg und die Weltraumfahrt – und zeigt zudem, wie Opfer und Täter des Nazi-Regimes dieselben Fluchtrouten nahmen und ihre Wege sich kreuzten. Sarah Draht: Rattenlinien. Auf den Spuren geteilter Fluchtwege. Eröffnung mit Lecture Performance: 24. November 2023, 19 Uhr, Galerie21, Vorwerk-Stift, bis 26. November 2023
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 11/2023 erschienen.