Bummi: „Ich schlafe jetzt viel besser“

Tagein, tagaus wirbeln knapp zwei Millionen Menschen durch Hamburg. Für SZENEzeigen fischen wir sie für einen Moment aus ihrem Alltag und lauschen ihren Geschichten. Diesmal sind wir Bummi begegnet. 
Bummi lernt gerade mehr durchs leben zu tanzen (©Felix Willeke)
Bummi lernt gerade mehr durchs leben zu tanzen (©Felix Willeke)

„Ich habe vor einem halben Jahr meinen Job gekündigt. Sieben Jahre lang habe ich als Jurist bei einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet. Ich war immer gern Jurist. Schon im Studium hat mich besonders das Kreative daran begeistert. Das ist so ein bisschen wie Rätsel lösen. Doch im Beruf dann vertritt man immer nur ein Interesse, bleibt auf dieser Linie, auch wenn man denkt, dass die andere Seite vielleicht doch nicht Unrecht hat. Dazu kommen die Konflikte. Der Beruf ist konfliktbehaftet. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit Konflikten, aber den ganzen Tag von morgens bis abends und bis zu 60 Stunden pro Woche. Das hat mich müde gemacht.

Tanzen

Irgendwann bin ich dann aufgewacht und habe gemerkt, ich muss das jetzt beenden. Jetzt bin ich gerade in diesem Wandel. Ich komme aus dem Job und versuche mich als Fotograf selbstständig zu machen. Ich lerne gerade durch das Leben zu tanzen. Ich glaube, dass wir mehr durchs Leben tanzen sollten. Wir brauchen mehr Leichtigkeit und sollten nicht immer nur geradeaus gehen. Wir müssen auch mal nach links und rechts, Fehler machen und auch mal stolpern. Das lerne ich gerade und ich merke, dass mir das guttut. Ich schlafe jetzt viel besser.

Auf der Suche nach Kraft

Als Fotograf versuche ich, auf der Straße etwas zu fotografieren. Wie es etwa Robert Frank und Dorothea Lange gemacht haben. Diese Art der Fotografie ist für mich die natürlichste. Ich möchte Momente oder einen Ort und seine Veränderung über einen längeren Zeitraum fotografisch beobachten und festhalten. Das Fotografieren ist für mich momentan ein gutes Instrument, wieder Kraft zu schöpfen und Lebensgeister zu wecken.

Aber ich bin auch ein Sicherheitsmensch. Ich kann mir vorstellen, in Zukunft etwas zu machen, was in eine ähnliche Richtung geht, wie das, was ich vorher gemacht habe. Aber dann muss ich auch wieder Lust darauf haben. Ich möchte die Fotografie eigentlich langfristig nicht zu meinem Beruf machen. Das soll eine Sache sein, die unabhängig vom Finanziellen ist. Denn wenn es das nicht ist, verliert man, glaube ich, ein bisschen die Leidenschaft.“

Noch mehr Lust auf Menschen?

Beim letzten SZENEzeigen haben wir Kirsten und ihre Assistentin Raquel getroffen.

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