Im B-Movie laufen im Mai acht Filme zu den „Swinging Sixties“ – von der Teenager-Story bis zur Beatlemania-Satire
Jugendkulturen im Kino – das ist eine lange Geschichte, die im Wesentlichen von US-amerikanischen Filmen dominiert wird, spätestens seit Marlon Brando und James Dean. Doch während in den späten 50er und frühen 60er Jahren nahezu jedes kontinentaleuropäische Land die Vorlagen der „juvenile delinquent“-Dramen und Rock’n’Roll-Musicals aus Hollywood bloß imitierte, entwickelte sich auf der britischen Insel, wo zuvor allein Cliff Richard als James-Dean-Verschnitt die Jugendvorstellungen dominiert hatte, mit der „Beat-Musik“ auch ein eigenständiges Pop-Art-Kino.
Mit der Beatlemania-Satire „A Hard Day’s Night“ (30.5.), die den Jugendkult um die Liverpooler „Pilzköpfe“ persiflierte, brach der Beat ins Kino ein – und mit ihm die Rebellion. Schuf Manfred Mann 1967 für das Londoner Sozialdrama „Up the Junction“ (9./21.5.) noch einen unangestrengt vergnüglichen Soundtrack, brach 1968 mit dem Schüleraufstand in „If“ (3./7./23./31.5.) die Kulturrevolution auch auf der Leinwand aus.
Neben der Hamburger Erstaufführung (!) von „Here We Go Round the Mulberry Bush“ (16./28.5.), einer Teenager-Story aus dem Swinging London von Clive Donner, bietet die großartige Reihe Klassiker auf wie „Performance“ (9./16./24./28.5 – mit Mick Jagger) und „Quadrophenia“ (Foto) (3./10./21./24.5. – mit The Who). Gekrönt aber wird sie von „The Rutles: All You Need Is Cash“ (30.5.), einer Mocumentary in bester Monty-Python-Tradition, die die Beatlemania parodistisch auf die Spitze trieb.
Text: Jörg Schöning
B-Movie
Brigittenstraße 5 (St. Pauli)
Vom 3. bis 30.5. laufen acht Filme