Seit Mitte Oktober ist „A Long Way Down“ im Altonaer Theater zusehen. Intendant Axel Schneider hat eine gelungene Bühnenfassung von Nick Hornbys Roman geschrieben. Christian Nickel inszeniert diese gekonnt, findet unsere Kritikerin
Text: Dagmar Ellen Fischer
Glaubt man dem britischen Bestsellerautor Nick Hornby, ist das (fiktive) „Topper’s House“ Londons erste Adresse für Lebensmüde. Auf dessen Dach treffen sich zufällig vier Selbstmord-Willige in einer Silvesternacht, und schon bald wetteifern sie mit den überzeugendsten Motiven: Rechtfertigt Sex mit einer Fünfzehnjährigen samt anschließendem Knast-Aufenthalt eine solche Tat eher als die zwei Jahrzehnte währende Pflege eines schwerstbehinderten Kindes? Oder sind Liebeskummer, Familienprobleme und fehlende berufliche Perspektiven Gründe genug, „A Long Way Down“ vom Hochhausdach zur Erde zu nehmen? Hornbys Roman verwandelte Intendant Axel Schneider in eine gelungene Bühnenfassung, die Christian Nickel gekonnt inszeniert. Dabei bleibt der schwarze englische Humor frisch und original erhalten, sehr zur Freude des Publikums.
„A Long Way Down“ ist noch bis zum 13. November 2022 im Programm des Altonaer Theaters. Tickets gibt’s ab 20 Euro.