10 Bücher für Feminist:innen und alle die es werden wollen

Heute ist Mittwoch, der 8. März 2023 aka Weltfrauentag! Aus gegebenem Anlass stellen wir zehn Bücher vor, die ihre:m Leser:innen zeigen, wie wichtig Feminismus ist
Wissen ist bekanntlich Macht. Bücher, die Feminismus in den Fokus nehmen, sind darum wichtig (©Christin Hume/unsplash) 
Wissen ist bekanntlich Macht. Bücher, die Feminismus in den Fokus nehmen, sind darum wichtig (©Christin Hume/unsplash) 

Unlearn Patriarchy

„Unlearn Patriarchy“ herausgegeben von Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch (©Ullstein)
„Unlearn Patriarchy“ herausgegeben von Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch (©Ullstein)

Dieser Sammelband mit Essays von bekannten Autor:innen, wie etwa Kübra Gümüşay, Kristina Lunz, Kenza Ait Si Abbou und vielen mehr, geht der Frage nach: Warum im 21. Jahrhundert immer noch das Patriarchat herrscht? Und was jede:r persönlich dazu beitragen kann, die häufig unbewussten toxischen Strukturen dieses Systems zu erkennen und aufzulösen „Unlearn Patriarchy“ bietet dabei Hilfestellung. Sich gegen das Patriarchat zur Wehr zu setzen, ist besonders im Alltag schwierig. Die Autor:innen berichten von ihren Erfahrungen und spüren eigenen fatalen Denkmustern nach. Sie zeigen, wie über alle Gesellschaftsbereiche hinweg von Sprache und Liebe über Arbeit bis hin zu Politik, Bildung oder Identität die patriarchalen Handlungsmuster gebrochen werden können und ein besseres Leben für alle möglich wird.

Lisa Jaspers, Naomi Ryland, Silvie Horch (Hrsg.): „Unlearn Patriarchy“, Ullstein, 320 Seiten, 22,99 Euro

Warum Feminismus gut für Männer ist

„Warum Feminismus gut für Männer ist “von Jens van Tricht  (© Ch. Links Verlag)
„Warum Feminismus gut für Männer ist “von Jens van Tricht  (© Ch. Links Verlag)

Wenige Bewegungen ziehen derzeit so viele Aggressionen auf sich wie der Feminismus. Warum eigentlich? Schließlich leiden auch Männer unter den ungerechten Geschlechterverhältnissen, die sie selbst geschaffen haben: Sie bekommen häufiger einen Herzinfarkt, begehen öfter Suizid, haben generell eine geringere Lebenserwartung. All das hat ganz wesentlich damit zu tun, dass sie sich immer noch an überkommenen Vorstellungen von Männlichkeit orientieren – möglichst viel arbeiten, Stärke und Durchsetzungsvermögen zeigen müssen. Gerade gegen solche einengenden Rollenerwartungen und gesellschaftliche Benachteiligungen überhaupt kämpft der Feminismus, sagt Jens van Tricht. Deshalb profitieren letztlich alle davon, auch die Männer. In „Warum Feminismus gut für Männer ist“ wirft van Tricht einen progressiven Blick darauf, wie Männlichkeitsvorstellungen toxisch wirken, und was Männer tun können, um sich davon zu befreien.

Jens van Tricht: „Warum Feminismus gut für Männer ist“, Ch. Links Verlag, 176 Seiten, 20 Euro

Change is Female

„Change Is Female“ von Jan Hendrik Ax und Mareike Graepel (©Knesebeck)
„Change Is Female“ von Jan Hendrik Ax und Mareike Graepel (©Knesebeck)

Jan Hendrik Ax und Mareike Graepel stellen in „Change is Female“ (zur ausführlichen Buchkritik) 28 Frauen vor, von denen wir in Zukunft noch viel hören werden. Die porträtierten jungen Frauen stammen aus allen Lebensbereichen und aus aller Welt. Sie engagieren sich in Politik und Gesellschaft, kämpfen für Menschenrechte und Klimaschutz, revolutionieren die Wissenschaft, stechen aus der Film- und Musikbranche heraus, prägen den Sport oder sind herausragende Journalistinnen. Sie alle haben den Mut und den Willen, Veränderung anzustoßen und durch ihr Handeln etwas voranzubringen!

Jan Hendrik Ax, Mareike Graepel: „Change Is Female“, Knesebeck, 192 Seiten, 22 Euro

Unsichtbare Frauen

„Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez ( ©btb)
„Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez ( ©btb)

Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. Caroline Criado-Perez erklärt, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen. Die so entstandene Wissenslücke liegt der kontinuierlichen und systematischen Diskriminierung von Frauen zugrunde und erzeugt eine unsichtbare Verzerrung, die sich stark auf das Leben von Frauen auswirkt. Kraftvoll und provokant plädiert Criado-Perez in „Unsichtbare Frauen“ für einen Wandel dieses Systems und lässt uns die Welt mit neuen Augen sehen.

Caroline Criado-Perez: „Unsichtbare Frauen“, btb, 496 Seiten, 16 Euro

Mädchen, Frau etc.

„Mädchen, Frau etc“. von  Bernardine Evaristo (©Tropen)
„Mädchen, Frau etc“. von  Bernardine Evaristo (©Tropen)

In ihrem mit dem Booker Prize 2019 ausgezeichneten Roman „Mädchen, Frau etc.“ verwebt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer Frauen über ein Jahrhundert zu einem einzigartigen und vielstimmigen Panorama unserer Zeit. Ein kurzer Überblick des Plots: Die Dramatikerin Amma steht kurz vor dem Durchbruch. In ihrer ersten Inszenierung am Londoner National Theatre setzt sie sich mit ihrer Identität als schwarze, lesbische Frau auseinander. Ihre gute Freundin Shirley hingegen ist nach jahrzehntelanger Arbeit an unterfinanzierten Londoner Schulen ausgebrannt. Carole hat Shirley, ihrer ehemaligen Lehrerin, viel zu verdanken, sie arbeitet inzwischen als erfolgreiche Investmentbankerin. Caroles Mutter Bummi will ebenfalls auf eigenen Füßen stehen und gründet eine Reinigungsfirma. Sie ist in Nigeria in armen Verhältnissen aufgewachsen und hat ihrer Tochter Carole aus guten Gründen einen englischen Vornamen gegeben. Auch wenn die Frauen, ihre Rollen und Lebensgeschichten in Bernardine Evaristos „Mädchen, Frau etc.“ sehr unterschiedlich sind, ihre Entscheidungen, ihre Kämpfe, ihre Fragen stehen niemals nur für sich, sie alle erzählen von dem Wunsch, einen Platz in dieser Welt zu finden.

Bernardine Evaristo: „Mädchen, Frau etc.“, Tropen, 512 Seiten, 25 Euro

Nie, Nie, Nie

„Nie, Nie, Nie“ von Linn Strømsborg (©DuMont)
„Nie, Nie, Nie“ von Linn Strømsborg (©DuMont)

Linn Strømsborgs Erzählerin ist fünfunddreißig – und hat sich schon vor Jahren dazu entschlossen, keine Kinder zu bekommen. Davon, wie sich ihre Entscheidung auf die Beziehungen zu Freunden, den Eltern und nicht zuletzt dem Partner auswirkt, handelt „Nie, Nie, Nie“: Ihr Umfeld hat Schwierigkeiten, ihre Haltung zu akzeptieren, immer wieder wird sie mit dem Thema konfrontiert. Da ist ihr langjähriger Partner Philip, der zunehmend daran zweifelt, ob er mit dem Entschluss seiner Freundin leben kann. Ihre Mutter strickt ohnehin seit Jahr und Tag Babykleidung in der Hoffnung auf ein Enkelkind. Als dann die beste Freundin Anniken Nachwuchs bekommt, verändert sich alles. Aber kann man wirklich nur mit Kind eine Familie sein? Wieso wird von jeder Frau erwartet, dass sie Mutter werden will? Warum ist es so schwierig, andere Lebensentwürfe zu akzeptieren? Linn Strømsborg beschäftigt sich mit Fragen, die jede Frau – ob Mutter oder nicht – sich irgendwann stellt.

Linn Strømsborg: „Nie, Nie, Nie“, DuMont, 256 Seiten, 20 Euro

Untenrum frei

„Untenrum frei“ von Margarete Stokowski (©rowohlt)
„Untenrum frei“ von Margarete Stokowski (©rowohlt)

In ihrem Debütroman „Untenrum frei“ schreibt die Autorin und „Spiegel Online“-Kolumnistin Margarete Stokowski über die kleinen schmutzigen Dinge und über die großen Machtfragen. Es geht darum, wie die Freiheit im Kleinen mit der Freiheit im Großen zusammenhängt, und am Ende wird deutlich: Es ist dieselbe. Mit scharfsinnigem Blick auf die Details gelingt ihr ein persönliches, provokantes und befreiendes Buch. Stokowski erzählt von dem frühen Wunsch, unbedingt als Mädchen wahrgenommen zu werden, von unzulänglichem Aufklärungsunterricht, von Haaren und Enthaarung, von Gewalterlebnissen, von Sex, von Liebe und vom Feminismus. Und sie verbindet ihre wunderbar erzählten persönlichen Erlebnisse mit philosophischen, politischen und wissenschaftlichen Analysen und zeigt damit: Sie ist mit ihren Erfahrungen nicht alleine.

Margarete Stokowski: „Untenrum frei“, rowohlt, 256 Seiten, 20 Euro

Unbequem: Eine Aufforderung zum Anecken

„Unbequem“ von Vera Strauch (© Atlantik) 
„Unbequem“ von Vera Strauch (© Atlantik) 

Vera Strauch ist überzeugt davon, dass es wichtig ist, ab und zu einmal richtig unbequem zu sein, um notwendige Veränderung zu bewirken. In einer Welt, die zunehmend von Unsicherheiten geprägt ist – Konflikte, Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit – brauchen wir den Mut, anzuecken, um etwas zu bewegen. Das fängt im Kleinen an, wenn es darum geht, zu unseren wahren Werten, Bedürfnissen und Gefühlen zu stehen. Wenn wir unseren nachvollziehbaren Wunsch nach Angepasstheit bezwingen, auch mal unangenehme Emotionen zulassen und über Unzufriedenheiten offen reden, können wir es am Ende auch im Großen schaffen, unbequem zu werden. Denn notwendige Transformation wird möglich, wenn wir das Wissen und die Fähigkeiten haben, um Konflikte konstruktiver anzugehen, Dialoge auf Augenhöhe zu führen und auf wertschätzende Weise gemeinsam wirklich etwas zu bewirken. Wie kann die Kraft des Unbequemen zum Anstoß werden für mehr persönliche Integrität, tatsächlich gleichberechtigte Beziehungen, ein gewaltfreies Miteinander und eine gerechtere Gesellschaft? In „Unbequem: Eine Aufforderung zum Anecken“ lädt Strauch dazu ein, unbequem zu sein – und damit wirklich etwas zu bewegen.

Vera Strauch: „Unbequem: Eine Aufforderung zum Anecken“, Atlantik, 240 Seiten, 23 Euro

Was wir Frauen wollen

„Was wir Frauen wollen“ von Isabel Allende (©Suhrkamp)
„Was wir Frauen wollen“ von Isabel Allende (©Suhrkamp)

Was bedeutet es, eine Frau zu sein? Isabel Allende ist eine Ikone, eine weltweit geliebte Schriftstellerin und das Vorbild vieler Menschen. In diesem leidenschaftlichen, provokanten und inspirierenden Memoir „Was wir Frauen wollen“ hält sie Rückschau auf ihr Leben und schreibt über ihr wichtigstes Thema – es ist der bewegende Appell einer großen Feministin. Was wollen Frauen heute? Liebe und Respekt und vor allem auch Kontrolle über Leben und Körper und Unabhängigkeit. In diesen Hinsichten aber gibt es noch sehr viel zu tun, sagt Isabel Allende. Und dieses Buch, so ihre Hoffnung, soll dazu beitragen, „unsere Töchter und Enkeltöchter zu inspirieren. Sie müssen für uns leben, so wie wir für unsere Mütter gelebt haben, und mit der Arbeit weitermachen, die wir begonnen haben.“

Isabel Allende: „Was wir Frauen wollen“, Suhrkamp, 184 Seiten, 18 Euro

Good Night Stories for Rebel Girls

„Good Night Stories for Rebel Girls“ von Elena Favilli und Francesca Cavallo (©Hanser) 
„Good Night Stories for Rebel Girls“ von Elena Favilli und Francesca Cavallo (©Hanser) 

100 Geschichten über 100 beeindruckende Frauen, die die Welt bewegen – eine spannende Lektüre, illustriert von über 60 Künstlerinnen aus aller Welt, das ist „Good Night Stories for Rebel Girls“. Sie sind ins All und über den Atlantik geflogen, haben den Erdball schon mit 16 umsegelt und die höchsten Gipfel in Röcken bestiegen. In allen Ländern und zu allen Zeiten gab es Frauen, die mutige Vorreiterinnen waren, neugierige Entdeckerinnen, kluge Forscherinnen und kreative Genies. Herrscherinnen, die unter widrigsten Umständen ihre Länder regierten, Aktivistinnen, die gegen Ungerechtigkeit protestierten, Wissenschaftlerinnen, die unbekannte Pflanzen und gefährliche Tiere erforschten.

Elena Favilli, Francesca Cavallo: „Good Night Stories for Rebel Girls“, Hanser, 24 Euro

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