Die Regisseure David Fernandez de Castro und Marc Parramon visualisieren mit der Dokumentation „Mein Name ist Violeta“ das Leben eines transsexuellen Mädchens
Text: Marco Arellano Gomes
Dokumentationen können Gedanken anstoßen, Debatten anfachen und Veränderungen auf den Weg bringen. Was es hierzu bedarf, ist ein umstrittenes Thema, charismatische Protagonisten beziehungsweise Protagonistinnen und filmisches Geschick.
Die spanische Dokumentation „Mein Name ist Violeta“ erfüllt zumindest einige dieser Voraussetzungen. Die Hauptprotagonistin, die elfjährige Violeta, ist aus Jugendschutzgründen selten – und wenn nur seitlich oder maskiert zu sehen.
Der herausfordernde Weg eines trans* Mädchens
Die Doku stellt sich die Frage, wie es ist, den herausfordernden Weg eines trans* Mädchens zu wählen. Wie reagieren Eltern, Mitschüler und Gesellschaft auf eine solche Entscheidung? Vor welchen rechtlichen und medizinischen Herausforderungen steht man? Wie geht man damit um, wenn eine Elfjährige Selbstbestimmung statt Diskriminierung wünscht?
Anhand Violetas Eltern Nacho und Francesca sowie Protagonisten und Aktivisten aus der LGBTIQ+-Community wird skizziert, wie schwer eine solche Entscheidung nach wie vor ist und wie wenig Wissen hierzu vorherrscht. Ein hochaktuelles Thema, das ohne viel Proporz und Verklärung, dafür aber emotional skizziert wird und zeigt, wie weit der Weg zu einer offenen Gesellschaft noch immer ist.
Regie: david Fernández de Castro / Marc Parramon. 75 Minuten. Ab 30.6.2022