Am 25. August 2021 wurden die 11. Hamburger Club Awards verliehen, zum ersten mal Open Air im Schrødingers am Schanzenpark – mit glücklichen und verdienten Preisträger:innen
Text: Felix Willeke
Herrschte bei den 10. Hamburger Club Awards im Januar 2020 noch Aufbruchsstimmung, stand die 11. Ausgabe unter ganz anderen Vorzeichen: Kaum eine Branche wurde von der Pandemie derartig getroffen und ausgebremst wie die Kultur- und Clubszene. Deswegen fanden die 11. Hamburger Club Awards auch unter dem Motto „Jetzt erst recht“ statt. 2021 wurden Preise in fünf Kategorien vergeben: Bester Live-Stream 2020/2021, Bestes Open-Air-Event 2020/2021, Sonderpreis, die zerbrochene Gitarre und der Ehrenpreis.
Die Gewinner:innen
All Hands on Deck sicherte sich den Award für den besten Live-Stream 2020/2021. Am 22. Mai 2021 spielte das Kollektiv den ganzen Tag auf dem Hausboot von Fynn Kliemann und Olli Schulz, „eine bunte Mischung aus Musik, Interviews und Spaß“, so die Begründung der Jury. Außerdem wurden im Rahmen der Veranstaltung auch Spenden für #handforahand und #coronakuenstlerhilfe gesammelt.
Das Beste Open-Air-Event 2020/2021 fand laut der Jury in Planten un Blumen statt. Die Reihe Draussen im Grünen räumte den Preis ab. Im Musikpavillon der Parkanlage finden und fanden 2020 und 2021 Konzerte statt, die „die Fläche in Planten un Blomen neu denken, erschließen und mit einem breiten kulturellen Leben füllen“, so die Jury. Der Sonderpreis wurde ebenfalls von der neunköpfigen Expert:innen-Jury vergeben und ging an das Schrødingers im Schanzenpark. Die Jury würdigte neben dem Live-Spielort auch das „vielfältige gesellschaftliche Engagement des Teams rund um Claudia Mohr und John Schierhorn“, wie beispielsweise die wöchentliche Essensausgabe für bedürftige Menschen und das Fungieren als betreutes Zeltlager für wohnungslose Menschen im Winter.
Der Ehrenpreis und die zerbrochene Gitarre
Während die ersten drei Preise mit Preisgeldern von ingesamt 1.000 Euro dotiert waren und in Kooperation mit der Behörde für Kultur und Medien vergeben wurden, vergab das Clubkombinat mit dem Ehrenpreis und dem Negativpreis „die zerbrochene Gitarre“ auch zwei eigene Awards. Der Ehrenpreis ging dabei an die Behörde für Kultur und Medien und wurde stellvertretend durch den Kultursenator Carsten Brosda entgegengenommen. Damit würdigt das Clubkombinat die Arbeit der Behörde, die mit Förderprojekten wie dem Kultursommer maßgeblich dazu beitragen, „dass Clubkultur in Corona Zeiten noch eine Überlebenschance hat“, so die Begründung.
Der Negativpreis „die zerbrochene Gitarre“ ging an das Tanzverbot in der Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg. In seiner Begründung sagt das Clubkombinat unter anderem, dass aus seiner Sicht Tanzveranstaltungen unter Einhaltung von AHA-Regeln möglich sind, ohne hierbei den Gesundheitsschutz zu vernachlässigen.
Stimmen
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, lobte: „Diese besondere Ausgabe des Club Awards zeigt, wie wichtig die Clubkultur für Hamburg ist. Die Hamburger Clubszene prägt ganz wesentlich die Kulturstadt Hamburg. Der diesjährigen Ehrenpreis ist Ansporn, sich weiterhin gemeinsam für die vielfältige Kultur in Hamburg zu engagieren. Wir werden weiter miteinander im Gespräch bleiben, um sinnvolle Regelungen zu finden, mit denen das Infektionsrisiko begrenzt wird, die Kultur aber auch wieder wirklich aufleben kann. Vor allem aber kommt es jetzt darauf an, dass sich möglichst viele impfen lassen.“ Kai Schulz, 1. Vorsitzender des Clubkombinat Hamburg e.V., sagte: „Dass wir den Club Award in dieser Sonderausgabe veranstalten, ist für uns ein wichtiges Zeichen. Clubs sind Kultur – die viele Arbeit und das persönliche Engagement gilt es zu würdigen.”