Filmkritik: „Die Gewerkschafterin“

„Die Gewerkschafterin“ nach der Vorlage von Caroline Michel-Aguirre und unter der Regie von Jean-Paul Salomé ist ein Verschwörungsthriller basierend auf wahren Ereignissen
Gewerkschafterin Maureen Kearney (Isabelle Huppert) zeigt Kämpfergeist (©Guy Ferrandis – Le Bureau Films, Heimatfilm)
Gewerkschafterin Maureen Kearney (Isabelle Huppert) zeigt Kämpfergeist (©Guy Ferrandis – Le Bureau Films, Heimatfilm)

Gewerkschafterin Maureen Kearney (Isabelle Huppert) setzt sich mit Vehemenz und Überzeugung für die Rechte der Mitarbeiter im französischen Atomstromkonzern Areva ein. Zum Glück weiß sie ihre Chefin Anne Lauvergeon (Marina Foïs) auf ihrer Seite, die Sympathie für die kämpferische Verfechterin der Arbeiter hat. Doch als diese aus politischen Gründen abgesägt und vom drögen Luc Oursel (Yvan Attal), der ewigen Nummer zwei ersetzt wird, verkomplizieren sich die Dinge. Durch einen Informanten erfährt Maureen, dass der Neue an der Spitze mittels dubioser Deals mit chinesischen Unternehmen die Zerschlagung von Areva plant – was einen massiven Arbeitsplatzverlust zur Folge hätte und auch einflussreiche Entscheidungsträger belasten könnte.

Maureen beschließt dagegen vorzugehen. Von den Attacken, Beschimpfungen und Verleumdungen am Arbeitsplatz lässt sie sich ebenso wenig einschüchtern wie von den Drohanrufen zu Hause. Doch nur einige Zeit später wird sie an einen Stuhl gefesselt und traumatisiert im Keller ihrer eigenen Wohnung aufgefunden. Die Ermittler gehen jeder Spur nach. Schließlich tauchen Indizien auf, die den Überfall infrage stellen. Ist Maureen Opfer oder Verdächtige? Ihr Ehemann (Grégory Gadebois) steht zwar zu ihr, kann sich mancher Zweifel aber nicht erwehren.

Ein Film, basierend auf einer wahren Begebenheit

„Die Gewerkschafterin“, seit dem 27. April 2023 im Kino (©Guy Ferrandis – Le Bureau Films, Heimatfilm) 
„Die Gewerkschafterin“, seit dem 27. April 2023 im Kino (©Guy Ferrandis – Le Bureau Films, Heimatfilm) 

Der auf einer wahren Begebenheit basierende Film von Jean-Paul Salomé ist ein spannend inszenierter Verschwörungsthriller im amerikanischen Stil. Isabelle Huppert stellt die unerschrockene und doch zerbrechlich wirkende Kämpferin passend dar. Wie schon in „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ mischt sie eine Männerdomäne auf – wenngleich dies hier deutlich weniger spaßig erfolgt. Das ist auch angemessen, da der Film die schockierenden Verbindungen zwischen Politik und Wirtschaft und die prekäre Rolle von Frauen in von Männern besetzten Machtpositionen zeigt. Dass dieser Stoff nun verfilmt wurde, ist nicht zuletzt der Journalistin Caroline Michel-Aguirre zu verdanken, die 2019 das als Vorlage dienende Buch „La syndicaliste“ veröffentlichte.

„Die Gewerkschafterin“, Regie: Jean-Paul Salomé. Mit Isabelle Huppert, Grégory Gadebois, Yvan Attal. 122 Min. Seit dem 27. April 2023 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 05/2023 erschienen.

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