Filmkritik: „Ein Glücksfall“

Woody Allens 50. Film „Ein Glücksfall“ erweist sich im wahrsten Sinne des Wortes als Glücksfall
Fanny (Lou de Laâge) trifft zufällig ihren ehemaligen Klassenkameraden Alain (Niels Schneider) und verliebt sich in ihn (©Gravier Productions/Thierry Valletoux)

Einfallsreich, routiniert und mit einer Prise Komik erzählt Regielegende Woody Allen in „Ein Glücksfall“ von der jungen Frau Fanny (Lou de Laâge), die mit dem wohlhabenden, kontrollsüchtigen Geschäftsmann Jean (Melvil Poupaud) in einer vermeintlich perfekten Ehe lebt. Beide sind beruflich erfolgreich, wohnen exklusiv und glücklich in Paris und ihrem Wohnsitz auf dem Land – bis Fanny ihren ehemaligen Klassenkameraden Alain (Niels Schneider) trifft. Dieser ist noch immer schwer in sie verliebt – und schon bald ist die kluge, kultivierte, künstlerisch interessierte Fanny von seinen lyrischen Worten verzaubert. Je näher sie sich kommen, desto klarer wird ihr, dass sie nicht das Leben führt, das sie sich insgeheim wünscht und dass sie für ihren Mann Jean bloß eine Art Trophäe ist. Dieser wittert schon bald Verdacht. Kurz darauf ist Alain spurlos verschwunden. Könnte Jean etwas damit zu tun haben? Fannys Mutter Camille (Valérie Lemercier) ist davon überzeugt und macht sich auf Spurensuche …

„Ein Glücksfall“: Ab dem 11. April 2024 im Kino (©Gravier Productions/Thierry Valletoux)

„Ein Glücksfall“: Woody Allens bester Film seit Jahren

„Ein Glücksfall“ hat alle Zutaten, die einen guten Woody-Allen-Film ausmachen: Liebe, Komik, Drama und jede Menge Dialog. Einer der größten Geschichtenerzähler der Filmgeschichte zeigt erneut sein ganzes Können und erweist sich dabei einmal mehr als Bewunderer des europäischen Kinos. Die Kameraarbeit von Vittorio Storaro („Apocalypse Now“), der Schnitt, das Set-Design, die ausgewählte Jazzmusik – alles wirkt leicht und stimmig. Der Film erinnert an frühere Werke wie „Match Point“ oder „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“. Zufall und Glück bestimmen darin das Leben der Protagonisten. Es ist amüsant, dem Labyrinth zu folgen, in dem die Protagonisten sich verlieren. Dank Allens Gespür für Tempo und Schnitt ist dieser Pfad mit Leichtigkeit und Spannung zu beschreiten. „Ein Glücksfall“ überzeugte bei der Premiere in Venedig 2023 sowohl Zuschauer als auch Kritiker. Es ist unzweifelhaft Allens bester Film seit Jahren. Es wäre zu schade, wenn dies, wie von ihm angedeutet, sein letzter Film bliebe.

Ein Glücksfall – Regie: Woody Allen. Mit Lou de Laâge, Valérie Lemercier, Melvil Poupaud, 93 Min. Ab dem 11. April 2024 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 04/2024 erschienen.
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