Neu im Kino: „Oppenheimer“

Christopher Nolans neuestes Werk „Oppenheimer“ ist ein historisches Epos über den „Vater der Atombombe“
J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) tüftelt in der Wüste von Los Alamos an der Nuklearbombe (©Universal Studios)
J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) tüftelt in der Wüste von Los Alamos an der Nuklearbombe (©Universal Studios)

Christopher Nolan („Inception“, „Interstellar“) meldet sich knapp drei Jahre nach „Tenet“ zurück – und zwar mit einem im wahrsten Sinne des Wortes bombastischen Film. „Oppenheimer“ erzählt die Geschichte des Wissenschaftlers J. Robert Oppenheimer, der als „Vater der Atombombe“ in die Geschichte einging. Unterstützt und beaufsichtigt vom Militär sammelt Oppenheimer als wissenschaftlicher Leiter des sogenannten „Manhatten-Projekts“ in der Wüste von New Mexico die klügsten Köpfe der Physik um sich, um das Rennen gegen die Nazis bei der Konstruktion der ersten Nuklearwaffe zu gewinnen. Von Warnungen der Kollegen lässt er sich ebenso wenig beirren wie von privaten Problemen oder dem misstrauischen militärisch-industriellen Komplex. Oppenheimer riskiert die Zerstörung der Welt, um sie zu retten. Es kommt zur Zündung der ersten Bombe in Los Alamos, die ein neues Zeitalter der Menschheit einläutet …

Ein Porträt aus zwei Blickwinkeln

„Oppenheimer“, seit dem 20. Juli 2023 im Kino (©Universal Studios)
„Oppenheimer“, seit dem 20. Juli 2023 im Kino (©Universal Studios)

„Oppenheimer“ ist ein filmisch eindrucksvolles Porträt eines für das Schicksal der Menschheit bedeutenden und doch rätselhaften Mannes. Unter Einsatz eindrucksvoller Bilder (Kamera: Hoyte Van Hoytema) und eines vereinnahmenden Klangs bedient sich Nolan souverän der Klaviatur cineastischer Mittel, um diese Bedeutung klar zu machen. Die Darstellungen von Cillian Murphy („Inception“, „Peaky Blinders“) als Oppenheimer und Robert Downey Jr. („Chaplin“, „Iron Man“) als Lewis Strauss, dem Mitbegründer der US-Atomenergiekommission sind herausragend. Und auch die Nebenrollen sind mit wenigen Ausnahmen verdammt gut besetzt: Emily Blunt („A Quiet Place“) als Oppenheimers Frau, Matt Damon („Good Will Hunting“) als General Leslie Groves Jr., Kenneth Branagh („Mord im Orient Express“) als Niels Bohr. Nolan erzählt Oppenheimers Geschichte aus zwei Blickwinkeln: Der subjektiven Sichtweise (in Farbe) und einer Außenperspektive (in Schwarz-Weiß).

Während die subjektive Sichtweise Einblicke in die Gedankenwelt zulässt, bietet die zweite Perspektive eine kritische Distanz. Der Einsatz der Filmmusik (Ludwig Göransson) offenbart ein bereits aus mehreren Vorgängerfilmen bekanntes Muster: Rhythmisch werden Spannungen und Emotionen erzeugt, um auf einen Höhepunkt zuzusteuern, was seine Wirkung nicht verfehlt, aber stellenweise etwas aufdringlich wirkt. Aber kann es angesichts der Tragweite der Thematik überhaupt aufdringlich genug sein? In einer Schlüsselszene des Films trifft Oppenheimer auf Albert Einstein. Das Universalgenie hat seine ganz eigene Antwort darauf.

„Oppenheimer“, Regie: Christopher Nolan. Mit Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon. 180 Min. Seit dem 20. Juli 2023 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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