Neuer S-Bahn-Tunnel für Hamburg?

Zwischen Hauptbahnhof und Altona fahren pro Tag über 1.000 Züge, ein Nadelöhr. Jetzt prüfen die Deutsche Bahn und die Stadt Hamburg, ob ein neuer Tunnel Entlastung bringen könnte
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Auch die S21 würde durch den neuen Tunnel für die Hamburger S-Bahn fahren (Foto: unsplash/ Melvin van der Kooij)

Nach der neuen Halle für den Hauptbahnhof – dessen Realisierung wohl noch dauern dürfte – nimmt Hamburg jetzt das nächste große Bahn-Infrastrukturprojekt in Angriff: Ein Tunnel für die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Altona. Der neue „Verbindungsbahnentlastungstunnel“ soll über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße bis nach Altona führen. Dafür hat die Stadt zusammen mit der Deutschen Bahn am 21. Januar 2022 eine Machbarkeitsstudie gestartet. Anfang 2023 sollen die ersten Ergebnisse vorliegen.

Der Grund? Der Deutschlandtakt

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Der neue S-Bahn-Tunnel soll die Verbindungsbahn entlasten (Foto: DB Netz AG)

Grund für den Neubau ist die hohe Belastung der bestehenden Verbindungsbahn. Zwischen Altona und dem Hauptbahnhof fahren täglich knapp 300 Fernzüge und 900 S-Bahnen. Zukünftig gilt jedoch der Deutschlandtakt. Dieser soll mehr Verkehr auf die Schiene bringen, „bis 2030 die Zahl der Fahrgäste verdoppeln und mehr Güter auf die Schiene holen“, sagte der ehemalige Verkehrsminister Andreas Scheuer bei der Vorstellung des Konzeptes im Jahr 2018. Mit dem Deutschlandtakt werden auch viele Bahn-Infrastrukturprojekte verbunden. In Hamburg soll dadurch zukünftig deutlich mehr Fern-, Regional- und Güterverkehr zwischen Hauptbahnhof und Altona – und damit bald auch über den neuen Fernbahnhof Diebsteich – fahren. Dafür braucht es mehr Platz und die S-Bahn soll durch die Verlegung in den neuen Tunnel zwei zusätzliche Gleise frei machen.

Drei mögliche Streckenführungen

Die jetzt angestoßene Machbarkeitsstudie soll zeigen, inwiefern das Projekt realisierbar ist. In einer ersten Studie des Bundes aus dem Jahr 2020 wurden für das Projekt Gesamtkosten von etwas mehr als drei Milliarden Euro veranschlagt. Die aktuelle Studie konzentriert sich auf drei mögliche Streckenführungen: Eine Variante würde direkt neben den Bahnhöfen Dammtor und Sternschanze verlaufen. Die beiden anderen etwas weiter südlich beziehungsweise nördlich über den Bahnhof Schlump und den Alsenplatz. Durch die freigewordenen Gleise könnten am Bahnhof Sternschanze auch Regionalzüge halten.

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