Golden Pudel Club: Kultstatus seit 1995
Kein Club genießt in Hamburg größeren Kultstatus als der Golden Pudel Club. Seit 1995 wird in dem ehemaligen Schmugglergefängnis am Antonipark die alternative Musikszene überregional geprägt. Nachdem der von Schorsch Kamerun und Rocko Schamoni ins Leben gerufene Club 2016 fast komplett abgebrannt war, wurde er aufwendig wieder aufgebaut und weiterentwickelt. Schon lange gehört der Pudel zu den bekanntesten Clubs Deutschlands. Underground-Kultur wird hier nicht nur in Form von Techno gelebt. In der Nacht zeigt sich elektronische Musik hier in all ihren Facetten. Auch über dem Pudel ist einiges in Bewegung: Die Bar im Obergeschoss hat nicht nur seine Besitzer und seinen Namen geändert, sondern auch sein Konzept. Seit März 2024 gibt es hier des Pudels Locke.
Golden Pudel Club: St. Pauli Fischmarkt 27 (Altona-Altstadt)
Südpol: Techno-Club in Hamburgs Osten
Auf dem ehemaligen Betriebshof der Hamburger Wasserwerke in der Süderstraße holt der Südpol seit vielen Jahren den Techno nach Hamm. Getanzt wird hier unabhängig von Zeit und Raum gerne mal drei Tage am Stück. Direkt am Bille-Kanal erstreckt sich ein großes Gelände mit Outdoorbereich und mehreren Dancefloors. Gefeiert wird hier nach dem Motto Freiheit, Spaß und Respekt. Betrieben wird der Hamburger Techno-Club im Kollektiv vom Träger „Kulturelles Neuland“. Neben Techno-Kultur gibt es zum Beispiel auch Kunsträume, Diskussionsabende, Tonstudios, Werkstätten und Ateliers. Besonders queere Clubkultur hat hier ein festes Zuhause gefunden, mit der etwa alle zwei Monate stattfindenden Veranstaltungsreihe „Queerpol„. Obendrauf ist der Südpol auf Expedition Nachhaltigkeit unterwegs und gewann 2022 den Club Award in der Kategorie „Zukunft feiern.“
Südpol: Süderstraße 112 (Hamm)
Uebel & Gefährlich: Bunker-Raves für lange Nächte
Legendäre Techno-Nächte kann man in dem ehemaligen Schutzbunker an der Feldstraße erleben. Regelmäßig finden hier Technopartys wie „Oben Unten Alles“ statt. Schon im ikonischen Fahrstuhl geht es dann in einzelnen Gruppen zu elektronischer Musik hoch in den Club über den Dächern Hamburgs. Getanzt wird im schummrigen Ballsaal vom Uebel & Gefährlich bis in die frühen Morgenstunden. Gefeiert wird aber auch eine Etage höher im Turmzimmer des Bunkers. Bei den Bunker-Raves treten immer wieder mal renommierte DJs wie Ben Clock oder Kollektiv Turmstraße auf. Auch hier lohnt sich das lange Warten in der Schlange.
Uebel & Gefährlich: Feldstraße 66 (St. Pauli)
Bahnhof Pauli: Tanzen unterm Clubhaus
Im Basement des Clubhaus St. Pauli feiert man wie in einem stillgelegten U-Bahn-Schacht. Große Abluftschächte und Ventilatoren treffen auf moderne Laser und CO2-Kanonen und reichlich Moving-Heads. Von diesem Bruch lebt der Club. An der Haltestelle des Bahnhof Pauli steigt man ein in wilde Nächte und kann selbst entscheiden, wann es wieder Tag werden soll. Bis zu 400 Gäste feiern hier ausgelassen, ohne dass auch nur ein Mucks an die Oberfläche dringt. Nach umfangreicheren „Gleisarbeiten“ hat das Programm wieder an Fahrt aufgenommen. Das neue Club-Konzept nennt sich TRANZIT. und legt seinen Fokus auf Techno und House, Ausflüge in Subgenres wie Melodic House, Trance und Hard Techno werden aber auch gerne unternommen.
Bahnhof Pauli: Spielbudenplatz 21-22 (St. Pauli)
Frappant: Hamburger Techno-Club ohne Kommerz
Das Frappant ist ein vom gleichnamigen Verein betriebener Veranstaltungsraum in der Fux-Kaserne in Altona. Seit Anfang der 2000er wird die Kaserne von einer Genossenschaft verwaltet und bietet über 200 Mitgliedern Kreativ- und Freiraum für Kunst, Kultur und Politik. Im Kachelraum, welcher über den großen Hinterhof zu erreichen ist, residiert das Frappant. Hier finden neben Techno-Partys auch Kunstausstellungen statt. Es geht um Austausch und Kunst. Der Eintritt ist im Vergleich zu anderen Clubs deutlich günstiger, denn hier geht es nicht um Profite, sondern um Kunst, Gemeinschaft und Austausch. So bietet das Frappant neben wiederkehrenden Partyreihen wie Funk im Trunk, häufig auch Newcommer*innen eine Bühne zum Experiementieren oder lässt Initiativen Solipartys schmeißen. Auch im Kellerclub SLOT, der in der Kaserne beheimatet ist, wird am Wochenende gerne mal geravt.
Frappant: Zeiseweg 9 (Altona-Nord)
Rote Flora: Linkes Zentrum wird nachts zum Techno-Club
In Hamburg trifft Techno traditionell auch auf Gegenkultur und linksalternatives Leben. Technopartys werden in der Roten Flora meistens von Initiativen, Veranstaltungskollektiven oder politischen Gruppen veranstaltet. Feiern wird hier mit Aktivismus verbunden. Auf allen Veranstaltungen gibt es eine klare Absage an Sexismus, Queerfeindlichkeit und Rassismus. Fernab von kommerzieller Ausrichtung können hier legendäre Partys und Raves erlebt werden. Wer übrigens glaubt, dass hier keine guten Soundsysteme zu finden sind – weit gefehlt!
Rote Flora: Schulterblatt 71 (Sternschanze)
Fabrique: Techno-Partys im Gängeviertel
Das Gängeviertel ist ein linksalternativer Freiraum in der Neustadt. Ende der 2000er-Jahre wurde es vor dem Abriss bewahrt und ist seither ein genossenschaftlich verwalteter Ort für Kunst, Kultur, Politik und Nachtleben. So finden in der Fabrique auch regelmäßig Techno-Partys statt, ganz ohne Kommerz. Sexismus und übergriffiges Verhalten wird hier nicht geduldet. Ein Awareness-Team ist in der Regel für die Feiernden ansprechbar und auch generell ist das Stammpublikum rücksichtsvoll. Ein jährliches Highlight ist der Gängeviertel Geburtstag. An einem Augustwochenende öffnen die vielen Räume des Gängeviertels ihre Türen und verwandeln das Viertel in ein buntes Kunstwerk, das zum Zelebrieren und Verweilen einlädt. Alle, die gerne zu Techno feiern, kommen auch hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.
Gängeviertel: Valentinskamp 34a (Neustadt)
Edelfettwerk: Hamburger Techno-Club meets Open-Air
Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war das Edelfettwerk eine Fabrik für chemische Erzeugnisse. Heute beherbergt das historische Gebäude ein modernes Clubgelände – Industriecharme inklusive. Auf Techno-Fans warten Club- und Loungebereiche auf über 4000 Quadratmetern, die je nach Event bis zu sechs Floors umfassen und im Sommer durch vielzählige Open-Air-Veranstaltungen von sich reden machen. Die elektronischen Sounds werden von lokalen sowie internationalen DJs aufgelegt, doch auch andere Genres haben hier mittlerweile einen festen Platz im Programm. Seit rund 20 Jahren wird in der umgebauten Fabrikanlage in Eidelstedt schon gefeiert: das Edelfettwerk im Wandel.
Edelfettwerk: Schnackenburgallee 202 (Eidelstedt)
Hafenklang: Techno, Elektro und Punk
Neben wilden Konzertabenden ist das Hafenklang vor allem für seine Drum ’n’ Bass-Partyreihe Drumbule bekannt. In dem Live-Musik-Club in direkter Nähe zum Fischmarkt treten aber immer wieder Mal Bands wie Egotronic oder Björn Peng an der Schnittstelle von Techno, Elektro und Punk auf. Wer also zur Abwechslung mal das Stampfen durch Pogen ersetzen möchte, ist hier genau richtig. In regelmäßigen Abständen finden außerdem DJ-Abende statt, bei denen zum Beispiel Record-Release-Partys gefeiert werden oder der Laden von anderen Veranstaltern bespielt wird. Diese Vielfalt hat viele Fans: Sie haben gespendet und das Hafenklang gerettet, als dem Musikclub im Sommer 2024 das Wasser finanziell bis zum Hals stand.
Hafenklang: Große Elbstraße 84 (Altona-Altstadt)
Fundbureau: Neueröffnung bei den Deichtorhallen
Es war einmal die Sternbrücke: Fast 20 Jahre lang war die markante Brücke das Zuhause mehrerer Hamburger Techno-Clubs. Ende 2023 war dann Schluss, denn die Sternbrücke wird abgerissen und mit ihr auch die legendären Locations. Jedoch ist dies nicht das Ende der Clubs, im Juli 2024 konnte der Einzug der Sternbrücken-Clubs in die Kasematten bei den Deichtorhallen gesichert werden. Zumindest hat so schon mal das Fundbureau nach einer Renovierung hier einen neuen Standort gefunden. In den Kasematten kann mittlerweile also wieder die Nacht durchgetanzt werden.
Fundbureau, Altländer Straße 11 (Hammerbrook)
Beat Boutique: Noch ein Neuanfang
Die Beat Boutique tat es dem Fundbureau gleich und stimmte einem Umzug von der Sternbrücke in die Kasematten bei den Deichtorhallen zu. Ende August 2024 feierte der Club große Neueröffnung mit Stammgästen und neuen House- und Elektro-Fans. Denn die hofft die Beat Boutique mit ihrem neuen Standort an zentralerer Stelle zahlreich zu erreichen. Ein weiteres erklärtes Ziel: Mit wilden, langen Feiern die Hamburger Nächte etwas lebendiger und bunter zu machen. Dazu schallt Tech House, Deep House, Nu Disco oder auch Melodic Techno aus den Boxen.
Beat Boutique, Altländer Straße 12 (Hammerbrook)
Diese Techno-Clubs in Hamburg suchen eine Location
Mit Clubnächten, die das ganze Wochenende überdauerten, und der queeren Partyreihe „Kinky Sundays“ hatte sich das PAL zu einer echten Techno-Institution entwickelt. 2024 blieb der Hamburger Techno-Club bisher jedoch geschlossen. Bis Ende 2023 befand sich das PAL gut versteckt in einem alten Backsteingebäude direkt an den Messehallen. Der geplante Standortwechsel zum Congressplatz 2 am Dammtor scheiterte jedoch aufgrund kurzfristig nicht überwindbarer Hürden, die Eröffnung wurde abgesagt. Wie es mit dem Hamburger Techno-Club weitergeht, ist noch unklar. Über den Instagram-Account des PALs sollen Tanzfreudige jedoch auf dem Laufenden gehalten werden.
Ebenfalls noch auf der Suche nach einem passenden neuen Standort ist der Waagenbau. Anders als das Fundbureau, die Beat Boutique und die Bar 227 schlug der Ex-Sternbrücken-Club eine Räumlichkeit in den Kasematten bei den Deichtorhallen aus. Nach SZENE HAMBURG-Informationen ist ein Umzug auf das alte Thyssen-Krupp-Gelände in der Nähe des zukünftigen Fernbahnhofs Altona möglich. Ein Eröffnungsdatum hat der Hamburger Techno-Club allerdings noch nicht bekanntgegeben.
Noch mehr Musik? Festivals in & um Hamburg 2024
Hamburg blüht im Sommer auf! Es wird endlich nicht mehr nur in dunklen Clubs gefeiert, sondern auch unter freiem Himmel. Ob bei Sonne oder Regen geht’s Ausgelassen durch den Sommer: 12 Festivals in Hamburg 2024!