Malika Rabahallah hat einen großen Wunsch: Die neue Filmfest Hamburg-Chefin träumt von einem eigenen Festivalzentrum. Ideal wäre der Alsterpavillon, dessen Betrieb die Stadt Hamburg ab Sommer 2025 neu ausgeschrieben hat. „Der Jungfernstieg kann noch ein bisschen Kultur vertragen“, sagt Rabahallah. Eine andere Vision der Festivalleiterin geht dagegen in diesem Jahr schon in Erfüllung. Am Tag der Deutschen Einheit feiert Filmfest Hamburg den „Tag des freien Eintritts“. Alle Filme, die am 3. Oktober im Rahmen des Festivals in den Kinos Abaton, Studio-Kino, Metropolis, Cinemaxx Dammtor und Passage laufen, können gratis gesehen werden. Dabei dürfen die Hamburgerinnen und Hamburger an diesem Tag so viele Vorstellungen besuchen, wie sie möchten, quasi ein „All-you-can-watch“, erklärt Rabahallah.
Tag des freien Eintritts: „Mehr Einheit geht nicht“
Auch die an der Reihe „Filmfest ums Eck“ teilnehmenden Kinos Alabama, Koralle, Lichtspielhaus, Magazin Filmkunsttheater, 3001, Blankeneser Kino, Hansa Filmstudio Bergedorf, Savoy Filmtheater, Astor Film Lounge und Zeise Kinos beteiligen sich am 3. Oktober mit jeweils einer Vorführung an der Aktion. Für den „Tag des freien Eintritts“ stellt die Behörde für Kultur und Medien rund 100.000 Euro bereit. Rabahallah möchte damit die Menschen wieder ins Kino und „weg von Netflix kriegen“. Auch neue Zielgruppen will die Nachfolgerin von Albert Wiederspiel damit ansprechen, zum Beispiel Personen, deren Teilhabe am kulturellen Leben durch verschiedene Gründe erschwert wird. „Am Tag der Deutschen Einheit sitzen wir hier in Hamburg gemeinsam im Kino, um zusammen zu lachen und zu weinen und nach dem Film zu diskutieren. Und das Beste daran: Der Eintritt ist frei. Mehr Einheit geht nicht“, so Rabahallah.
Filmfest Hamburg 2024: Erste Titel bekannt gegeben
In einem Pressegespräch gab sie außerdem einen Ausblick auf die erste Festival-Edition unter ihrer Leitung. Neben Mohammad Rasoulofs Wettbewerbsbeitrag in Cannes „The Seed of the Sacred Fig“ freue sich Rabahallah besonders auf „Emilia Pérez“, einen Musical-Thriller von Jacques Audiard über einen ehemaligen mexikanischen Drogenboss, der ein neues Leben als Frau beginnen möchte. In der TV-Sektion der 32. Ausgabe von Filmfest Hamburg werden zudem drei Folgen der ARD-Degeto-Serie „Schwarze Früchte“ über die Lebensrealität Schwarzer, queerer Menschen auf großer Leinwand gezeigt. Beim MICHEL Kinder und Jugend Filmfest steht ein neues Rentier-Abenteuer auf dem Programm: „Niko – Reise zu den Polarlichtern“.
Im Passage Kino findet vom 1. bis zum 5. Oktober 2024 bereits zum dritten Mal das Molodist Kyiv International Film Festival mit ukrainischen Filmschaffenden statt. Und mit dem 19. September steht nun auch ein Termin für das beliebte Open-Air-Kino an der Binnenalster fest. Das vollständige Programm wird im September bekanntgegeben.
Filmfest Hamburg, 26. September – 5. Oktober 2024
