Vor etwas über zehn Jahren spielten Linkin Park ihr letztes Konzert in Hamburg. Damals, am 10. November 2014, stand „Shake It Off“ von Taylor Swift auf Platz fünf und „All About That Bass“ von Meghan Trainor auf Platz eins der deutschen Single-Charts. Die Band um Leadsänger Chester Bennington trat auf ihrer „The Hunting Party Tour“ in einer fast ausverkauften O2 World auf. Nach über sieben Jahren Pause, kam die Band Ende 2024 zurück. Mit neuer Sängerin, neuen Songs und neuem Schlagzeuger spielten Linkin Park am 22. September 2024 eines von nur zwei Europakonzerten ihrer „From Zero World Tour“ in Hamburg. Warum sich die Band um Mike Shinoda gerade die Hansestadt für eines ihrer beiden Europa-Konzerte ausgesucht hat? Die Resonanz war jedenfalls überwältigend. Nächstes Jahr im Sommer setzt die Band noch ein Konzert obendrauf, und zwar vier mal so groß wie in der Barclays Arena! Am 1. Juni 2026 spielt Linkin Park im Volksparkstadion. Die Tickets gibt’s ab 82,25 Euro.
Ein abruptes Ende
Dass es jemals soweit kommen würde, war 2017 alles andere als klar. Linkin Park hatten gerade ihren zweiten Teil der „One More Light World Tour“ in Europa gespielt und wollten am 27. Juli 2017 in Mansfield im US-Bundesstaat Massachusetts auftreten. Doch dazu kam es nie. Denn am 20. Juli 2017 wurde Chester Bennington tot in seinem Haus aufgefunden. Ein Schock, nicht nur für die Band und seine Fans, auch für die Musikindustrie. Denn mit dem Tod des Leadsängers mit der markanten Stimme schien auch die Zeit von Linkin Park vorbei. Die Zeit einer Band, die auch über die USA hinaus als einer der herausragenden Vertreter einer Musik galt, die ihren Ursprung in der Nu Metal-Bewegung hat.
Gegründet 1996 als Xero, benennen sich Linkin Park später in Hybrid Theory um. Ihren Durchbruchhaben sie im Jahr 2000 mit dem Album „Hybrid Theory“. Darauf ist neben „In The End“ auch ihre zweite Single „Crawling“ zu hören. Für diese werden sie 2002 sogar mit dem Grammy für die beste Hard Rock Performance ausgezeichnet. Der Erfolg der Band, die allein sechsmal mit dem American Music Award als Favorite Alternative Artist ausgezeichnet wird, ist bis zum Tod ihres Frontmanns nahezu ungebrochen.
Das Comeback von Linkin Park
2024, fast genau sieben Jahre nach dem Tod Benningtons, waren Linkin Park wieder da. Dass sie an etwas Neuem arbeiten würden, kursierte schon seit einigen Monaten als Gerücht. Trotzdem war das Comeback mit einem Livestream-Konzert in Los Angeles eine Überraschung. Besonders die neue Leadstimme der Band wurde dabei mit Spannung erwartet. Die Reaktionen auf Emily Armstrong, die bislang als Sängerin der Hard-Rock-Band Dead Sara bekannt war, waren gemischt. Während einige sich nicht an die neue Stimme gewöhnen wollten, feierten sie andere als klaren Bruch und dabei auch als Würdigung von Chester Bennington.
Abseits der Musik wird die neue Sängerin noch immer kritisch beäugt. So soll Armstrong vermeintlich Mitglied der Scientology-Bewegung sein, was sich bis heute weder be- noch widerlegen lässt. Zudem soll sie den verurteilten Vergewaltiger Danny Masterson unterstützt haben. Von letzterem Vorwurf hat sie sich via Instagram distanziert. Am Ende ihres Statements schreibt sie: „Ich dulde weder Missbrauch noch Gewalt gegen Frauen, und ich fühle mit den Opfern dieser Verbrechen mit.“ Neben Armstrong gab es aber auch noch eine weitere Neuerung bei Linkin Park: Mit Colin Brittain bekam die Band einen neuen Drummer. Der ursprüngliche Schlagzeuger Rob Bourdon wollte sich nicht an einem Comeback beteiligen.
Linkin Park live mit „In The End“ bei ihrem Comeback-Konzert am 5. September 2024
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Bearbeitet von: Christina Herdin.